
Die Polizei ist am Donnerstagmorgen (15.2.) mit einer größeren Razzia und rund 200 Beamten gegen eine Diebesbande vorgegangen, die sich auf Obstkisten spezialisiert hatte. In Essen und Köln seien insgesamt elf Objekte durchsucht und sechs Verdächtige festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Düsseldorf.
Die Bande soll bei Einbrüchen im großen Stil Gemüse-Pfandkisten gestohlen und damit einen Schaden bzw. eine Beute in Millionenhöhe „erwirtschaftet“ haben. Mehrere Fahrzeuge und Transporter wurden ebenfalls sichergestellt.
Razzia in Essen und Köln: Wege der Pfandkisten rekonstruiert
Die Tätergruppe ist bereits vergangenes Jahr wegen Einbruchsdiebstählen in Dachdeckerfachbetrieben und Garten- sowie Landschaftsbaubetrieben in Düsseldorf und im Umland ins Visier der Ermittler geraten.
Die Gruppe soll neben Kupfer, Messing und hochwertigen Werkzeugen zudem Obst-/Gemüsekisten entwendet haben, die im Einzelhandel verwendet werden und zu einem geschlossenen Pfandsystem gehören.
Die Düsseldorfer Kriminalpolizei kam der Gruppe auf die Schliche, indem sie die Wege der entwendeten Obst-/Gemüsekisten rekonstruierte. Diese wurden an zwei in Köln ansässige Hehler abgegeben. Über unterschiedlichen Kanäle wurden die Kisten wieder in den Warenkreislauf des Pfandsystems zurückgeführt. Die Gruppe kassierte dabei die Pfandgebühr. Für jede Kiste winkten 3,70 Euro Pfand.
Die zwei Hehler agierten dabei als Kopf dieses Betrugssystems und dürften auch von weiteren Tätergruppen beliefert worden sein.
10.000 Kisten bei Großrazzia sichergestellt
Insgesamt wurden circa 10.000 Kisten sichergestellt. Der Wert dieser Kisten beläuft sich auf circa 50.000 Euro. Zudem wurden 30.000 Euro Bargeld und elf Fahrzeuge sichergestellt.
Insgesamt liegt der Vermögenswerte bei etwa 300.000 Euro. Die Ermittlungen und Maßnahmen dauern an.
