
Update 11.10., 18.20 Uhr: Der mutmaßliche Krefelder Brandstifter hat bereits wegen gravierender Straftaten im Gefängnis gesessen. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ erfuhr, hatte das Landgericht den 38-jährigen Iraner im Juli 2021 zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Liste der damit geahndeten Verbrechen ist lang: gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Vergewaltigung, Bedrohung und Sachbeschädigung.
Die Asylanträge des 2002 nach Deutschland eingereisten Mannes waren abgelehnt worden, er lebt aber mit einer Duldung hier. Wie die Zeitung weiter berichtete, nutzte der psychisch auffällige Iraner diverse falsche Namen. Am 8. Oktober habe er einen Sachbearbeiter des Krefelder Ausländeramts bedroht, der ihm nur eine weitere Aufenthaltserlaubnis unter seinem richtigen Namen ausstellen wollte.
Mutmaßlicher Brandstifter wurde in Deutschland geduldet
Update 11.10., 16.30 Uhr: Der mutmaßliche Brandstifter von Krefeld ist in Deutschland Ministeriumsangaben zufolge ausländerrechtlich geduldet. Das teilte das nordrhein-westfälische Flüchtlingsministerium in Düsseldorf auf dpa-Anfrage mit. „Laut Ausländerzentralregister soll es sich um einen iranischen Staatsangehörigen handeln, der 2002 erstmals in die Bundesrepublik eingereist ist und eine Duldung besitzt“, hieß es.
Reul: Tat war versuchter Mord
Update 11.10., 14.50 Uhr: Nach der Brandserie und der versuchten Brandstiftung in einem Kino in Krefeld hat NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Tat als versuchten Mord eingestuft. „Es ist nicht das erste Mal, dass der Mensch aufgefallen ist. Er ist mehrfach aufgefallen – als jemand, der Ärger macht“, sagte Reul in Neuss. Der Mann habe zwischen den mutmaßlichen Brandstiftungen wohl auch noch einen Menschen mit einem Messer oder Ähnlichem bedroht.
Es handele sich um einen „fürchterlichen Vorgang“, sagte Reul: „Wenn einer in einem Kino mit 150 Leuten Benzin vergießt und versucht, einen Brand zu legen, ist das versuchter Mord.“ Die Polizei habe den Mann sehr schnell aus dem Verkehr gezogen, bevor er größeren Schaden habe anrichten können. „Das wäre echt dramatisch geworden.“ Für eine abschließende Einschätzung sei es noch zu früh. „Aber nach jetzigem Stand sieht es danach aus, dass es ein Mensch ist, der psychische Probleme hatte“, sagte Reul.
Polizei: Kein Terroranschlag
Update 11.10., 11.45 Uhr: Im Fall mehrerer Brände in Krefeld und einer versuchten Brandstiftung in einem Kino hat die Polizei keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag. Die genaue Motivlage sei noch unklar, teilte die Polizei Essen mit. Den Sicherheitsbehörden war der 38-jährige Tatverdächtige nach dpa-Informationen nicht als Extremist bekannt.
Der Krefelder mit iranischer Nationalität soll am Donnerstagabend in Krefeld drei Brände gelegt haben. Als er den Angaben nach versuchte, in einem Kinofoyer einen weiteren Brand zu legen, wurde er von der Polizei angeschossen. Schwer verletzt kam er in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht. Ob er schon vernommen werden konnte, wurde zunächst nicht bekannt.
Polizei schießt Verdächtigen in Krefeld nieder: Brennbare Flüssigkeit dabei
Update 11.10., 10.55 Uhr: Bei der versuchten Brandstiftung in einem Krefelder Kino hat der Tatverdächtige laut Polizei brennbare Flüssigkeit bei sich gehabt. Dies teilte die Polizei Essen auf Anfrage mit. Ein Kinomitarbeiter hatte zuvor einem dpa-Reporter gesagt, dass der mutmaßliche Täter am Abend beim Eintreffen der Polizeibeamten gerade dabei gewesen sei, eine brennbare Flüssigkeit im Foyer-Bereich des Kinos zu verschütten. Der Mitarbeiter vermutete Benzin aufgrund des Geruchs. Um welche Art von Flüssigkeit es sich handelte, werde noch ermittelt, sagte der Polizeisprecher. Zuvor hatte die Polizei lediglich mitgeteilt, dass der Mann versucht haben soll, einen Brand zu legen.
Mitarbeiter: Etwa 150 Menschen im Kinokomplex
Der Beschäftigte lobte das schnelle Eingreifen der Polizei, „ansonsten wäre das hier eine Katastrophe geworden“, sagte er. Nach seinen Angaben hätten sich zum Zeitpunkt der Tat etwa 150 Menschen in dem Kinokomplex befunden, verteilt auf mehrere Kinosäle. Man versuche nun schnellstmöglich Blutspuren zu beseitigen und sei in Gesprächen mit der Polizei, ob das gemacht werden dürfe.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der Krefelder mit iranischer Nationalität am Donnerstagabend in Krefeld drei Brände gelegt haben. Als er den Angaben nach versuchte, in einem Kinofoyer einen weiteren Brand zu legen, wurde er von der Polizei angeschossen. Er kam in ein Krankenhaus.
Der Mann sei schwer verletzt, sagte der Polizeisprecher am Vormittag. Lebensgefahr bestehe nicht. Ob er am Vormittag schon vernommen werden konnte, wurde zunächst nicht bekannt.
Mann hatte bereits drei Brände gelegt
Update 11.10., 6.15 Uhr: Bei dem Vorfall in einem Krefelder Kino mit einem niedergeschossenen Verdächtigen gibt es laut Polizei keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag. Die genaue Motivlage sei noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen, teilte die Polizei am frühen Morgen mit.
Der 38-Jährige habe versucht, in dem Foyer des Kinos einen Brand zu legen. Die Tat konnte demnach durch den Schusswaffengebrauch verhindert werden. Der Mann kam ins Krankenhaus, wo er sich weiterhin in ärztlicher Behandlung befand. Unklar blieb, wie schwer er verletzt wurde und ob er vernehmungsfähig war. Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen Krefelder mit irakischer Nationalität.
Brände an drei Orten in der Nähe
Polizisten hatten den Mann am Donnerstagabend im Kinofoyer am Hauptbahnhof niedergeschossen und verletzt. Der Bereich um das Kino wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Polizisten waren dort im Einsatz. Gegen 19.50 Uhr waren laut Polizei zahlreiche Meldungen von drei Bränden eingegangen. Im Bereich der Philadelphiastraße in der Nähe des Bahnhofs brannten laut Polizei eine Wohnung, ein geparktes Fahrzeug und ein Bürogebäude. Demnach wurde niemand durch die Feuer verletzt. Einem unbestätigten Bericht der „Bild“ zufolge soll der Verdächtige einen Brandsatz in das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit geschleudert haben.
Die Spur der Zerstörung zog sich vom Hauptbahnhof etwa 900 Meter durch die Innenstadt. Das Arbeitsamt ist etwa 700 Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Von dem Brand zeugten dort nachts von außen zwei kaputte Fensterscheiben. Etwa 150 Meter weiter stand ein weißer Minibus mit zwei eingeschlagenen Scheiben und leichten Rußspuren. Es ist ein Auto der ambulanten Drogenhilfe der Caritas. Wiederum 50 Meter weiter soll eine Dachgeschosswohnung gebrannt haben. Von außen war das nicht zu erkennen, aber die Polizei sicherte das Haus als Tatort ab.
Kriminalpolizei übernimmt den Fall
Auch einige Kinobesucher seien Zeuge des Geschehens geworden, sagte ein Polizeisprecher am Ort des Geschehens. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen zum konkreten Tatablauf, zum möglichen Zusammenhang der Branddelikte und zum Tatmotiv übernommen.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Update 10.10., 22.53 Uhr: Die Polizei geht nach dem Vorfall in Krefeld von keiner weiteren Gefahr für die Bevölkerung aus. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei dem vor einem Kino in Krefeld niedergeschossenen Mann um einen Einzeltäter handelt, wie ein Sprecher der Essener Polizei sagte. Er habe nach bisherigen Erkenntnissen keine Menschen verletzt.
Krefeld: Polizei schießt Verdächtigen nieder
Erstmeldung: Vor dem Krefelder „Cinemaxx“-Kino hat die Polizei einen verdächtigen Mann niedergeschossen. Der Mann sei verletzt worden, sagte ein Sprecher. Was der Verdächtige gemacht haben soll, wollte der Sprecher zunächst nicht sagen.
Laut Medienberichten soll er zuvor Brandsätze gezündet haben und wollte offenbar in das Kino.
dpa/bani