Extremismus Mann in Bochum wegen Terrorverdachts festgenommen

Polizisten und ein Spürhund stehen vor einem Haus.
In Bochum ist ein Mann wegen Terrorverdachts festgenommen worden. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
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Die Bundesanwaltschaft hat am Mittwoch (18. Mai) den türkischen Staatsangehörigen Ihsan C. in Bochum festnehmen lassen. Er steht im Verdacht , sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung „Revolutionäre Volksbefreiungspartei/-front (DHKP-C)“ beteiligt zu haben.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemeldung erklären, wurde auch die Wohnung des Beschuldigten durchsucht. Zudem habe es Festnahmen in Heidelberg und Hamburg gegeben. Dort standen ebenfalls zwei Männer in Verdacht, der DHKP anzugehören.

Die DHKP-C habe es sich zum Ziel gesetzt, den türkischen Staat mittels eines „bewaffneten Kampfes“ zu beseitigen und durch ein marxistisch-leninistisches Regime unter ihrer Kontrolle zu ersetzen, heißt es in der Mitteilung. Seit ihrer Gründung im Jahr 1994 bis in die jüngste Vergangenheit habe die Gruppierung in der Türkei demnach zahlreiche Tötungsdelikte begangen sowie eine Vielzahl von Brand- und Sprengstoffanschlägen verübt.

Ihsan C. mutmaßlich als Verantwortlicher involviert

Dabei habe sie wiederholt auch Selbstmordattentäter eingesetzt. Die DHKP-C verfüge in Europa über eine Auslandsorganisation, die sie als „Rückfront“ unter anderem zur Finanzierung ihrer terroristischen Aktivitäten, zur Rekrutierung und Ausbildung von Kämpfern, zur Beschaffung von Waffen und sonstiger militärischer Ausrüstung sowie als sicheren Rückzugsraum für ihre Mitglieder nutze.

Der Bochumer Ihsan C. fungierte spätestens seit September 2015 als „Regionsverantwortlicher“ der DHKP-C für die Region „Süd“, bestehend aus den Gebieten Frankfurt/Darmstadt, Saarbrücken, Stuttgart, Ulm, München, Augsburg und Nürnberg, heißt es bei der Bundesanwaltschaft. In diesem Zusammenhang habe er mit den ihm jeweils nachgeordneten Gebietsleitern in engem Kontakt gestanden, ihnen Anweisungen gegeben und sich über die Entwicklungen in den Gebieten unterrichten lassen.

Zusätzlich sei Ihsan C. in die Beschaffung gefälschter Ausweispapiere für verdeckt agierende Vereinigungsmitglieder und die Suche nach konspirativen („sauberen“) Wohnungen in seiner Region involviert gewesen. Auch nachdem er im Mai 2017 seine Kaderfunktion in der Region „Süd“ aufgegeben hatte, beteiligte sich Ihsan C. laut Pressemitteilung bis Februar 2022 an diversen Propagandaveranstaltungen mit Bezügen zur DHKP-C im Bundesgebiet.

rej

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