
Das Essener Familienunternehmen „Bäcker Peter“ eröffnet eine ganz besondere neue Filiale. Unter dem Namen „Zweite Liebe“ werden in dem neuen Geschäft in Rütttenscheid ausschließlich Brötchen und andere Backwaren vom Vortag verkauft – und zwar zum halben Preis.
Am Dienstag, 18. Oktober, soll die neue Filiale in Essen-Rüttenscheid eröffnen. Verkauft werden dort nur Brot und Spezialbrötchen wie Kürbiskernbrötchen sowie Teilchen vom Vortag. Backwaren mit Sahne sowie die klassischen Weizenbrötchen werden nicht angeboten.
Kunden zahlen nur den halben Preis – plus 5 Cent
Die Kunden sollen für die leckeren Backwaren vom Vortag nur die Hälfte des eigentlichen Preises bezahlen. Hinzukommen noch weitere fünf Cent, die an Essener Nachhaltigkeitsprojekte gespendet werden.
Über die Qualität der Produkte brauchen sich die Kunden keine Sorgen machen. Laut Louisa Peter, eine der Töchter des Hauses, werden die Backwaren bevor sie in der Filiale „Zweite Liebe“ angeboten werden nochmals gründlich durchleuchtet und auf einen guten Qualitätsstandard geprüft.
„Zweite Liebe“ – der Name ist Programm
Auch der Name der neuen Filiale hat eine besondere Bedeutung. „Zweite Liebe“ – Zunächst werden dort Produkte angeboten, die bereits ein zweites Mal zum Verkauf bereit stehen. Aber auch die liebevolle Arbeitsweise, die das Familienunternehmen pflegt, ist schon im Namen vertreten. „Wir sind mit Herz und Seele Bäcker“, sagt Louisa Peter: „Wir lieben unsere Produkte auch noch am zweiten Tag.“ Lebensmittel sollten auch am zweiten Tag noch wertgeschätzt werden, so die Einstellung von Louisa Peter.
Über zehn Prozent der Waren werden nicht verkauft
Tag für Tag bleiben zehn bis zwölf Prozent der Backwaren im Familienunternehmen Peter liegen. Weggeschmissen wurden diese Reste aber auh bislang keineswegs. Ein großer Teil davon spendet die Bäckerei-Kette an die Tafel und Hilfsorganisationen wie die Suchthilfe. „Davon werden wir nichts abknapsen“, versichert Louisa Peter.
Schweine auf dem Bauernhof bekommen nicht mehr alles
Ein weiteren Teil der Reste gab das Familienunternehmen bisher nämlich an einen Bauernhof, der davon seine Schweine mästete. Hier werde wohl zugunsten des neuen Geschäfts ein wenig von der Ration gestrichen, aber in so geringem Maß, dass es nicht groß auffallen wird, so Peter.
Die Familie hofft auf guten Zuspruch für das neue Projekt. „Ich glaube, dass wir damit den Nerv der Zeit getroffen haben“, erzählt Louisa Peter, da die allgemeine Aufmerksamkeit für die Produkte, die man verzehrt, in letzter Zeit deutlich angestiegen ist.