
„Alles sagen!“ ist eine Serie, die dahin geht, wo es weh tut, wo es unangenehm wird. Wir beschäftigen uns mit den großen Streitthemen: Zum Beispiel mit der Kriminalität von Ausländern, mit dem Gendern, mit der Frage, wie weit Klimaschutz gehen darf – oder muss? Und damit, ob man das eigentlich auch anders sehen darf als die Mehrheit der Menschen.
Immer da, wo man meinen könnte, irgendeine Seite habe die Wahrheit für sich gepachtet und Gegenmeinungen seien verpönt, oder würden zu schnell abgewürgt, da setzen wir an. (Hier finden sie alle Texte dazu.) Dabei gehen wir bewusst so vor, dass wir nicht auf den aktuellen Konsens oder Mainstream schauen, sondern unbeirrt auf die Wahrheit, so unschön die auch sein mag. Denn unangenehme Wahrheiten müssen ausgesprochen werden.
Aus unserer Sicht ist das nicht nur die Pflicht, sondern am Ende die Existenzberechtigung für Journalismus. Im Team von „Alles sagen!“ ging und geht es dabei keinesfalls immer friedlich zu. So viel Streit um Themen, Positionen und die Frage: „Was darf, muss man sagen, wo sind die Grenzen?“ gab es in unserer Redaktion selten und schon sehr lange nicht mehr.
Und die Leser haben sich beteiligt, offen und rege. Mit ihren Meinungen. Oft gab es heftigen Widerspruch, überraschend: fast noch häufiger Zustimmung. Das zeigt die Relevanz der Serie: Nicht wegschauen, die unangenehmen Fakten nicht irgendwelchen zwielichtigen Internet-Plattformen überlassen (bei denen man im Zweifel nicht mal weiß, wer dahinter steckt) – sondern die Themen und Fakten endlich wieder dahin tragen, wohin sie gehören: In die Medien und damit mitten in die Gesellschaft. Der Nova-Award wird verliehen für besondere journalistische Innovationen. Dabei ist das Innovativste vielleicht unser Timing, in eine Zeit hinein, in der die veröffentlichte Meinung kaum noch die Wahlergebnisse widerspiegelt (gerade erst erlebt bei der Europawahl). Wenn zum Beispiel die in Talkshows omnipräsente Klimaaktivistin Luisa Neubauer als eine Stimme der jungen Generation erklärt wird, gehen da offenbar viele junge Menschen nicht mit.
Da driftet etwas auseinander. Das wollen wir verhindern. Darum beteiligen wir die User, haben sie zu den Zündstoff-Themen im Vorfeld befragt, lassen unsere Texte von einer hochkarätigen externen Jury gegenchecken; denn manchmal steckt man selber zu tief im Thema, um alles überblicken zu können. Der Nova-Award belohnt das. Er ist Ansporn für uns, genau das fortzuführen. Wir werden uns weiter streiten wie die Kesselflicker, Finger in Wunden legen und Wahrheiten schreiben, die unfein und nicht politisch korrekt sind. Offen, schonungslos, dabei aber der Wahrheit verpflichtet und fair. Das ist die Aufgabe von Journalismus. Das und nichts anderes.
Der Nova-Award wir in drei Kategorien vergeben. In diesem Jahr gab es 40 Einsendungen. In der Kategorie Vermarktungs-Innovation waren außer uns noch nominiert: Die NWZ aus Oldenburg und die DeWeZet aus Hameln. Im Jahre 2016 wurde der Preis ins Leben gerufen.