
Horrorunfall auf der A43 in Höhe der Ausfahrt Hochlarmark. Ein Geisterfahrer verursachte dort einen schweren Zusammenstoß. Die Feuerwehr Recklinghausen war mit einem Großaufgebot zum Einsatz an der Unfallstelle in Fahrtrichtung Münster alarmiert worden. Vor Ort stellten sie jedoch fest, dass der Unglücksort auf der anderen Seite war.
„Die ersten Einsatzkräfte fanden eine Unfallstelle in Fahrtrichtung Wuppertal im Bereich der Schrankenanlage der Emschertalbrücke vor“, so Feuerwehr-Pressesprecher Christian Schell, „was dazu führte, dass sie teilweise erst wenden beziehungsweise die Baustelle durchfahren mussten.“
Laut Autobahnpolizei Münster war in der Nacht Folgendes geschehen:
Am Samstag (29.7.) gegen 22.24 Uhr war ein 65-jähriger Herne mit seinem schwarzen VW Golf über die Ausfahrt der Anschlussstelle Bochum-Riemke in falscher Richtung auf die A 43 gefahren.
Während er im Gegenverkehr in Richtung Recklinghausen fuhr, häuften sich die Notrufe bei der Polizei. Eine Warnmeldung ging auch umgehend über den Verkehrsfunk raus. Die Polizei setzte sich sofort in Bewegung. In Höhe des Rhein-Herne-Kanals kam es zum ersten Unfall, der allerdings glimpflich ausging. Der Geisterfahrer streifte den VW Polo einer 23-jährigen Frau aus Herne, die gerade auf die linke Fahrspur wechseln wollte.

Siebenjähriges Kind sitzt mit im Unfallwagen
Erst zwei Kilometer später, im Bereich der Schrankenanlage vor der Anschlussstelle Hochlarmark, endete die Schreckensfahrt mit einem heftigen Zusammenstoß. Eine 36-jährige Fahrzeugführerin aus Velbert, die sich mit ihrem VW Golf zu dem Zeitpunkt auf dem linken Fahrstreifen der Autobahn 43 befand, konnte dem unerwarteten Gegenverkehr nicht ausweichen. Es kam zum Zusammenstoß, bei dem der Falschfahrer schwer verletzt wurde. Die Frau und ihr siebenjähriger Sohn überstanden den Unfall laut Polizei leichtverletzt.
Der 65-Jährige war in seinem Wagen eingeschlossen. Die Feuerwehr Recklinghausen musste ihn mit hydraulischem Gerät aus dem schwer beschädigten Unfallauto befreien. Der Rettungsarzt, der den Schwerverletzten erstversorgte, stellte fest, dass der Mann stark unterzuckert war. Ob das der Grund für die Falschfahrt war, wird Teil der polizeilichen Ermittlungen sein. Der Falschfahrer wurden ebenso wie die verletzte Frau und ihr Kind mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Während der weiteren Aufräumarbeiten, bei denen die Fahrzeuge abgeschleppt und die Einsatzkräfte aus Recklinghausen die Unfallstelle vor Brand- und Verkehrsgefahren absicherten, war die Autobahn 43 gesperrt. Der Einsatz dauerte etwa bis Mitternacht.
Wie Feuerwehrsprecher Christian Schell später erklärte, ist es nicht selten, dass gerade auf Autobahnen die Rettungskräfte versehentlich in die falsche Richtung gelockt werden. „Die Anrufer sind in der Situation verwirrt und vertun sich mit den Richtungen. Das kann vorkommen.“ In der Nacht waren auch bei der Kreisleitstelle Recklinghausen zahlreiche Notrufe wegen des Geisterfahrerunfalls eingegangen.