
Es war die Nacht auf den 26. Juni des vergangenen Jahres, als ein 31-jähriger aus Lünen einen Verkehrsunfall auf der B236 nicht überlebte. Der Fahrer verlor aus bisher unklarer Ursache die Kontrolle über das Auto.
Der Mini kam nach rechts von der Fahrbahn ab, riss eine Warnbarke um und fuhr dann auf eine Schutzwand aus Beton. Im Anschluss schleuderte das Auto über eine Strecke von etwa 200 Metern weiter, touchierte zwei Autos, die bei Rot vor der Ampel warteten und kollidierte dann am Ausbauende der B236 mit drei Ampelmasten. Der Mini kam auf der Seite liegend zum Stillstand.
Der 31-Jährige ist einer von neun Verkehrstoten, die die Polizei Dortmund – die auch für Lünen zuständig ist – auf ihren 500 Autobahnkilometern im vergangenen Jahr zu beklagen hat. „Der Unfall zählt nicht zum Lüner Stadtgebiet, weil er sich auf einer Bundesstraße ereignete. Deshalb wird er in die Statistik der Autobahn reingezählt“, erklärt Polizeisprecher Gunnar Wortmann.
Weniger Unfälle als vor Pandemie
Auf Lüner Stadtgebiet gab es dagegen keinen Verkehrstoten in 2022. Es stieg jedoch die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden – auch pandemiebedingt. Gab es in 2021 noch 211 Verkehrsunfälle mit verletzten Personen, waren es ein Jahr später schon 272. Auch die Zahl der dabei verunglückten Personen nahm jedoch zu (314 im Vergleich zu 251).
Auch grundsätzlich ist die Anzahl der Verkehrsunfälle im Lüner Stadtgebiet im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. Im Jahr 2022 ereigneten sich 3593 Verkehrsunfälle. Dies ist eine Steigerung um 465 Verkehrsunfälle.
Dennoch resümiert die Polizei Dortmund: „Die Anzahl der Verkehrsunfälle liegt klar unter dem Niveau vor der pandemischen Lage 2019. In den Zeiten der Pandemie waren aufgrund von beschränkenden Maßnahmen und Homeoffice deutlich weniger Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs.“

Ein weiterer Trend: Die Anzahl der Unfälle mit Pedelecs beziehungsweise E-Bikes wächst deutlich an. In der Pressemitteilung der Polizei heißt es: „Immer mehr Menschen fahren mit dem Fahrrad und insbesondere sogenannten Pedelecs. Im Bereich von Dortmund und Lünen verunglückten im letzten Jahr 149 Pedelec-Fahrende. Das sind knapp über 100 Prozent mehr als im Jahr davor (74).“
Der genaue Blick auf Lünen zeigt: Die Zahl der verunglückten Pedelec-Fahrenden stieg von 23 auf 30 Menschen. Auch die „normalen“ Fahrradfahrenden waren häufiger in Unfälle verwickelt: 116 Fälle in 2022 im Vergleich zu 89 Fällen im Jahr zuvor.