Zum Auftakt des großen Lüner Schul-Checks reagieren Schülervertreter Collin Goellzner und Schulleiter Christian Gröne auf die Einsendungen unserer Leserinnen und Leser.
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Herr Gröne, Herr Goellzner, der erste Beitrag kommt von einer Lehrerin an einer Brennpunkt-Schule. Sie schreibt: „Mich belastet, dass wir durch die mangelnden systematischen Strukturen nicht allen Kindern gerecht werden können. Die Schülerinnen und Schüler haben gravierende Probleme, teilweise suizidale Gedanken, und wir sind gezwungen, sie Klassenarbeiten schreiben zu lassen. Ist das fair? Ist das pädagogisch? Und vor allem: Trägt es dazu bei, gute, intelligente und kompetente Menschen zu erziehen?“, fragt diese Lehrerin. Herr Gröne, können Sie den Unmut der Lehrerin verstehen?
Jetzt geht es etwas mehr in Richtung einer Schule selbst. Hier wurde uns geschrieben: „Die Toiletten an der GSG sind wirklich extrem dreckig. Es ist schade, dass es mittlerweile normal geworden ist, in eine Toilette reinzulaufen, wo nicht mal gelüftet werden kann.“ Herr Gröne, hier wird die Situation an Ihrer Schule kritisiert. Stimmt das, was hier gesagt wird?
Das ist eine gute Überleitung. Wir haben nämlich auch einen Brief von der Schulpflegschaftsvorsitzenden der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, Jamile Itani, bekommen. In ihrem wirklich sehr ausführlichen Leserbrief lobte sie die einstige Idee einer lebendigen, altersübergreifenden Schulgemeinschaft. Doch seit die Oberstufe in ein separates Gebäude ausgelagert wurde, fehle ein entscheidender Teil dieser Schulgemeinschaft im Hauptgebäude. Begegnungen zwischen jüngeren und älteren Schülerinnen und Schülern fänden kaum noch statt. Das sei auch für die Lehrerinnen und Lehrer belastend. Viele müssten täglich zwischen den zwei Standorten pendeln. Statt eines Miteinanders gebe es nun zwei weitgehend voneinander getrennte Kollegien. Die Folge: Die Entwicklung und Umsetzung einer einheitlichen pädagogischen Linie werde erschwert, ebenso wie die enge Kooperation. Die Zusammenarbeit bei der individuellen Förderung der Schülerinnen und Schüler fehle leider spürbar. Herr Goellzner, Sie sind Schüler am KKG. Wie nehmen Sie die Situation wahr?
Herr Gröne, diese Problematik betrifft zwar nicht Ihre Schule. Die pädagogischen Ziele und Herausforderungen sind bei Ihnen jedoch ähnlich oder gleich. Sind solche baulichen Abtrennungen ein Fehler?