
Alle pflanzlichen Küchenabfälle sowie Gartenabfälle gehören in den Biomüll. Plastik hat da nichts zu suchen. Und doch entdecken die Mitarbeiter der Kompostier- und Vergärungsanlage regelmäßig Tüten in allen Farben. „Viele Bürger verwenden offensichtlich Plastiktüten und -säcke, um darin ihre Bioabfälle zu sammeln und werfen anschließend leider alles zusammen in die Biotonne“, sagt Abfallberaterin Regine Hees „die blaue Farbe der Plastiktüten dominiert das Bild“. Aber nicht nur Plastiktüten, auch Glasflaschen, Babywindeln, kaputtes Spielzeug, Staubsaugerbeutel und Zigarettenkippen landen häufig in der Biotonne. Das hat Folgen – für den Kompost und am Ende auch für die Gebühren.
Sind zu viele Störstoffe im Bioabfall, so muss leider die komplette Anlieferung in der MVA Hamm als Restmüll entsorgt werden, wie Hees mitteilt. Auch kleinere Mengen Fehlwürfe störten den Kompostierungsprozess erheblich, denn sie müssten an der Kompostier- und Vergärungsanlage wieder mühselig aus dem organischen Abfall aussortiert und dann ebenfalls als teurer Restmüll entsorgt werden. „Diese unnötigen Mehrkosten haben letztendlich alle Bürger zu zahlen, da sie in die Gebühren eingerechnet werden.“
Sortieraufwand treibt die Kosten in die Höhe
Wer nicht hören will, muss fühlen: Werden falsch befüllte Tonnen vor der Leerung entdeckt, bleiben sie stehen und müssen bis zum nächsten regulären Abfuhrtermin nachsortiert werden; ggf. wird eine kostenpflichtige Entsorgung als Restmüll notwendig, wie die Abfallberaterin sagt.
In der Biotonne werden ausschließlich organische Abfälle gesammelt, wie etwa Kaffeefilter, Obst-, Gemüse- und andere Lebensmittelreste sowie Blumenerde, Rasen- und Strauchschnitt. Diese Bioabfälle werden in der Kompostier- und Vergärungsanlage zu hochwertigem Qualitätskompost und Biogas verarbeitet. Staubsaugerbeutel, Haustierstreu, Zigarettenkippen und Babywindeln gehören dagegen in die graue Restmülltonne. „Die Biotonne ist für diese Abfälle tabu“, mahnt Hees.
Vermeintlich kompostierbare Tüten meiden
„Gerne werden vermeintlich kompostierbare Kunststoffbeutel aus sogenannten „biologisch abbaubaren“ Materialien von den Bürgern für die Entsorgung ihrer Bioabfälle genutzt. Doch diese sind in unserem Kompostwerk nicht kompostierfähig und stören den Kompostierungsprozess erheblich“, sagt GWA-Abfallberaterin Regine Hees. „Auch sie werden als Störstoff aufwändig aussortiert“.
Am Wertstoffhof bei den WBL in der Josef-Rethmann-Straße und beim Wertstoffzentrum Nord am Brückenkamp gibt es außerdem praktische Papiertüten.
Weitere Auskünfte gibt es bei der GWA-Abfallberatung unter der Rufnummer 0 800 400 1 400 (gebührenfrei), montags bis donnerstags von 8.30 bis 17 Uhr und freitags von 8.30 bis 15 Uhr. Ein kostenloses Faltblatt zur Abfallsortierung und Aufkleber für die Biotonne können dort ebenfalls angefordert werden.