
Fast sieben Monate nach einer blutigen Messerattacke in der Asylbewerber-Unterkunft an der Von-Wieck-Straße steht der Prozess gegen einen 27-jährigen Mann vor dem Abschluss. Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel ist davon überzeugt, dass der Beschuldigte am zweiten Weihnachtstag 2021 mit einem Messer auf einen Mitbewohner eingestochen hat. Das Opfer wurde bei dem Angriff schwer verletzt, hatte aber zum Glück überlebt.
Schon früh stand der Verdacht im Raum, dass der 27-Jährige an einer schweren psychischen Erkrankung leiden könnte. Bei seiner Vernehmung nach der Tat hatte er gegenüber Polizisten erklärt, er habe Angst gehabt, dass sein Mitbewohner ihn beißen oder gar aufessen könne.
Schon früher auffällig verhalten
Auch bei früheren Einsätzen hatte die Polizei den 27-Jährigen in die Obhut von Psychiatern gegeben, weil dieser sich äußerst auffällig verhalten hatte. Der Verdacht bestätigte sich nun in der Verhandlung vor dem Landgericht.
Der vom Gericht eingeschaltete psychiatrische Sachverständige kam zu dem Schluss, dass der Beschuldigte an einer schizophrenen Psychose erkrankt ist und daher zur Tatzeit schuldunfähig war. Nun ist damit zu rechnen, dass der 27-Jährige von den Richtern als Gefahr für die Allgemeinheit eingestuft und dauerhaft in einer Klinik untergebracht wird.