Lünerin (87) um 45.000 Euro betrogen „Schwerer Unfall“: Polizei warnt vor Schockanrufen

Eine ältere Frau telefoniert mit einem Handy
Eine 87-jährige Frau aus Unna (Symbolbild) wurde von „falschen Polizisten“ angerufen. Die Kriminellen ergaunerten Schmuck und Bargeld. © picture alliance/dpa
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Betrüger waren am Wochenende einmal mehr erfolgreich. Das Opfer – eine 87-jährige Frau aus Lünen – wurde per Telefon um einen hohen Geldbetrag erleichtert. Gegen 12.30 Uhr erhielt die Frau nach Angaben der Polizei am Samstagmittag (21. Juni) einen Schockanruf. „Ihr Sohn hatte einen schweren Verkehrsunfall“, wurde ihr gesagt.

Der Mann am Telefon habe sich als Polizist ausgegeben und die Frau aufgefordert, 70.000 Euro als Kaution an die Staatsanwaltschaft zu zahlen. Offenbar konnte die Lünerin diesen Betrag nicht aufbringen, daher einigte man sich am Telefon auf die Summe von 45.000 Euro. Die Übergabe des Geldes erfolgte am Samstagnachmittag um 15.15 Uhr auf dem Parkplatz Spormeckerplatz vor dem nördlichen Eingang des Amtsgerichts Lünen.

Personenbeschreibung

Den Mann, der den Beutel mit dem Bargeld entgegennahm, beschrieb die Geschädigte wie folgt:

  • 30-35 Jahre alt
  • schlanke Statur
  • kurze braune Haare
  • weißes T-Shirt mit einem eckigen schwarzen Aufdruck (buntes Muster)
  • kurze beige Hose
  • Latschen

Erst nach der Übergabe sei die ganze Sache der Seniorin wohl nicht ganz geheuer gewesen, weshalb sie selbst die Polizei verständigte. Da war das Geld aber bereits weg. Weil solche Betrugsversuche öfter passieren, warnen die Beamten erneut vor Trickbetrug am Telefon und auch an der Haustür:

Betrüger halten gezielt Ausschau nach Namen, die auf ältere Personen schließen lassen. Daher sollten sich Bürger generell überlegen, ob sie mit vollem Namen im Telefonverzeichnis aufgeführt werden wollen.

Die Polizei betont, dass echte Beamte niemals die Herausgabe von Geld oder Sachwerten fordert, die als Begleichung einer Kaution dienen sollen. „Niemals holen Polizei, Staatsanwaltschaft und andere Beschäftigte der Justiz eine Kaution ab. Geben Sie auch keine Details zu ihren familiären Verhältnissen preis. Legen Sie sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner um Geld oder um Kontodaten von Ihnen bittet“, betont die Polizei Dortmund.

Geld
Die Betrüger forderten von der Seniorin 70.000 Euro, diesen Betrag konnte sie aber wohl nicht aufbringen.© Monika Skolimowska/dpa

Polizei unter 110 verständigen

Wer einen Anruf über einen angeblichen Unfall eines Angehörigen erhält, sollte ihn über die bekannte Telefonnummer anrufen, um die Situation zu klären. Auf keinen Fall sollten Angerufene eine eben erst genannte Nummer nutzen. Sie sollten auf jeden Fall die Polizei über die 110 kontaktieren, egal, ob sie

den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar geschädigt sind.

„Sollte eine verdächtige Person bei Ihnen geklingelt haben, verständigen Sie bitte die Polizei unter 110 – egal, ob es zu einem Betrug gekommen ist oder nicht. Denn Betrügerinnen und Betrüger lassen nicht nach. Sie werden es in der Nachbarschaft

oder in der Stadt weiter versuchen. Übergeben Sie Ihr Geld niemals an unbekannte Personen oder deponieren es an irgendeinem Ort“, warnen die Ordnungshüter. Senioren seien für Betrüger häufig ein leichtes Ziel, daher werden sie eigens ausgesucht.

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