Lärmaktionsplan in Lünen Stadt plant Bürgerdialog und ruft zur Beteiligung auf

Frank Kalkau, Marina und Ralf Lorson A2-Anschlussstelle Lünen-Süd.
Frank Kalkau, Marina und Ralf Lorson beschwerten sich über den Lärm von der A2-Anschlussstelle Lünen-Süd. © Konrad (A)
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Nein, eine Lärmschutzwand gibt es nicht. An der Anschlussstelle Lünen-Süd an der A2 ist es laut, sehr laut. „Der Lärm geht direkt in unsere Siedlung. Es ist wie ein Trichter. Die Motorengeräusche von der Autobahn kommen durch die breiten Zufahrten und den nicht vorhandenen Geräuschschutz bei uns nochmal lauter an“, erklärte Anwohnerin Marina Lorson im Juli des vergangenen Jahres.

Auf die Kritik der Anwohnerinnen und Anwohner antwortet die Autobahn GmbH damals: „Nein, durch den bestehenden Wall ist eine zusätzliche Wand nach lärmtechnischen Berechnungen nicht erforderlich“, sagte Pressesprecher Mirko Heuping.

Lärmreduzierung im Fokus

Die Anschlussstelle an der Autobahn ist nur eine von vielen Stellen in Lünen, an denen es regelmäßig laut wird. Deshalb ruft die Stadt nun erneut die Bürgerinnen und Bürger zur aktiven Beteiligung am Entwurf des Lärmaktionsplans Stufe IV auf. Mit diesem Aufruf möchte die Kommune gemeinsam mit ihren Einwohnern Lösungen zur Lärmreduzierung finden und die Lärmbelastung in der Lippestadt bewerten.

Die Initiative umfasst die Einschätzung der aktuellen Lärmsituation, die Überprüfung bisheriger Maßnahmen sowie Vorschläge für neue Aktionen in verschiedenen Bereichen. Im Zuge der EU-Umgebungslärmrichtlinie müssen alle Kommunen einen Lärmaktionsplan erstellen. Die Richtlinie schreibt vor, dass alle Städte und Gemeinden Maßnahmen ergreifen müssen, um die Belastung durch Straßenverkehrslärm zu minimieren. Der neue Entwurf knüpft an den seit 2020 geltenden Lärmaktionsplan Stufe III an und ist jetzt online auf der Webseite der Stadt zugänglich: https://www.luenen.de/laermaktionsplan.

Hauptbahnhof Lünen von oben
Auch rund um den Hauptbahnhof Lünen kann es laut werden.© Goldstein

Bis zum 7. August können sich Bürgerinnen und Bürger online beteiligen. Alternativ wird der Plan bis zum 26. Juli auch im Rathaus ausgelegt: Beim Team Technischer Umweltschutz (Willy-Brandt-Platz 5, 3. Obergeschoss) liegt das Vorhaben zur Einsicht bereit.

Darüber hinaus kündigte die Stadt einen gesonderten Bürgerdialog an, zu dem es noch genauere Informationen geben soll. Die Integration von Vorschlägen der Bürgerinnen und Bürger ist ein wesentlicher Bestandteil der weiteren Planungen, um zielgerichtete Lärmschutzmaßnahmen entwickeln zu können. Nach dem Abschluss der Beteiligungsphase werden alle eingegangenen Stellungnahmen ausgewertet und in den finalen Lärmaktionsplan eingearbeitet, der anschließend zur politischen Entscheidung vorgelegt wird.

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