
Durch eine aufmerksame Bankmitarbeiterin konnte am Dienstag (1. Juli) ein Betrug in Lünen verhindert werden. Nach Angaben der Polizei Dortmund soll ein 42-Jähriger sich als Kommissar ausgegeben haben, der von einer Lünerin Geld forderte, um angebliche Einbrecher in der Nachbarschaft festzunehmen.
Die 88-Jährige soll einen solchen Anruf gegen 10.30 Uhr erhalten haben. Dabei habe der Mann aus Oer-Erkenschwick sie zunehmend unter Druck gesetzt, 20.000 Euro für die Festnahme der Einbrecher zur Verfügung zu stellen. Als die Senioren das Geld in einer Bank abholen wollte, sei einer Mitarbeiterin der Betrug aufgefallen. Die 47-jährige Bergkamenerin habe die Polizei alarmiert.
Zivile Einsatzkräfte haben den Betrüger gegen 18 Uhr festnehmen können. Allerdings hätten keine besonderen Voraussetzungen für eine Untersuchungshaft vorgelegen. Der 42-Jährige erhält laut der Polizei ein Strafverfahren wegen Betruges.
Polizei warnt vor Betrügern
Die Polizei in Dortmund warnt erneut vor betrügerischen Maschen, die hauptsächlich auf Senioren abzielen, und gibt Tipps, wie man sich vor den Kriminellen schützt. Betrüger suchen demnach oft über das Telefonbuch nach potenziellen Opfern, insbesondere nach Namen, die auf ältere Personen schließen lassen. Die Polizei rät daher, die eigene Präsenz im Telefonbuch kritisch zu überdenken.
Anrufe, in denen Geld oder Kontodaten gefordert werden, seien stets verdächtig. Die Polizei fordere niemals Kautionen am Telefon an und hole solche auch nicht ab. Bei verdächtigen Anrufen oder Besuchen sollte umgehend die Polizei über die Notrufnummer 110 informiert werden. Dabei ist auch egal, ob man den Betrüger bereits erkannt und abgewimmelt hat – da diese oft nach Schema vorgehen, könnten noch weitere Menschen zu Opfern werden.

Die Beamten betonen, dass man sein Geld nicht an Unbekannte übergeben oder an irgendeinem Ort deponieren sollte. Angehörige und Nachbarn sind aufgefordert, mit Senioren über die Betrugsmaschen zu sprechen und einen regelmäßigen Kontakt zu halten. Sie sollten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, falls ältere Personen unsicher sind oder sich unwohl fühlen. Dies sei wichtig, da viele Senioren zögern, sich mit ihren Zweifeln an Vertraute zu wenden, aus Sorge, zu stören oder sich etwas einzubilden. Die Polizei appelliert, Vertrauen aufzubauen und den betroffenen Personen ihre Ängste zu nehmen.