Meinung Der Arbeitskampf der Erzieher soll so lange dauern, wie es nötig ist

Jeder rote Luftballon stand bei der Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz am Mittwoch (4.5.) für eine unbesetzte Erzieher-Stelle.
Jeder rote Luftballon stand bei der Kundgebung auf dem Willy-Brandt-Platz am Mittwoch (4.5.) für eine unbesetzte Erzieher-Stelle. © Schulz-Gahmen
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Erzieherinnen und Erzieher haben eine extrem verantwortungsvolle Aufgabe. Denn wir vertrauen ihnen unsere Kleinsten an, geben sie in ihre Obhut, meist viele Stunden am Tag. Wie anspruchsvoll diese Aufgabe ist und wie viel Vertrauen Eltern ihnen entgegen bringen müssen, weiß ich persönlich spätestens seit meine Tochter, damals knapp drei Jahre alt, bei einem Ausflug ihres Kindergartens im Wald verloren ging. Erst geraume Zeit später wurde sie in unmittelbarer Nähe einer stark befahrenen Schnellstraße wiedergefunden.

Geringstes Gehalt

Eine Horde kleiner Kinder zu betreuen, sie zu einem, auch in einer großen Gruppe sozialen Wesen, zu erziehen, die Grundlagen für den Wechsel in die Schule zu schaffen, ist, so schön die Arbeit mit kleinen Kindern sicherlich ist, anspruchsvoll und aufreibend. Und zu schlecht bezahlt. Das Gehalt ist in der Kette der pädagogischen Betreuung und Bildung von allen am geringsten. Zwar braucht es nicht das Fachwissen eines Gymnasiallehrers, dafür allein schon angesichts des Geräuschpegels Nerven wie Drahtseile.

Als Erzieherinnen und Erzieher die einzige Möglichkeit des Kampfs um bessere Arbeitsbedingungen, mehr Entlastung, eine bessere Bezahlung, und ja, auch mehr Anerkennung für das, was sie leisten, wahr zu nehmen, finde ich mehr als legitim. Auch wenn noch mehr Streiktage kommen sollten.

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