
Fußballtrainer in Lünen zu sein – diese Aufgabe birgt ein gewisses Risiko. Von den neun ersten Mannschaften in der Stadt haben bereits fünf ihren Coach in der laufenden Saison vor die Tür gesetzt. Die Entscheidungen im Überblick.
VfB Lünen entlässt Trainer Pascal Harder
Das jüngste „Opfer“ ist Pascal Harder. Weil der VfB Lünen in eine bedrohliche Lage in der Kreisliga A geraten ist und zudem im Derby beim 0:5 gegen den BV Lünen mächtig Prügel bezogen hat, zog der Verein die Reißleine – obwohl das Engagement Harders im Lüner Süden ursprünglich auf Langfristigkeit ausgelegt war und keinesfalls nach weniger als zwei Jahren enden sollte.
Sorgen um den Klassenerhalt musste sich die SG Gahmen in der Bezirksliga zu keinem Zeitpunkt machen, ganz im Gegenteil: Der Aufsteiger spielte lange um den Titel mit. Und doch musste Trainer Kadir Kaya Ende März gehen. Über die Gründe schwiegen die Verantwortlichen, für Kaya übernahmen die Spieler Dennis Wegner und Youssef Yesilmen übergangsweise.
Mitte Februar erschütterte ein echtes Trainerbeben den Lüner SV. Der Westfalenligist stellte Axel Schmeing frei, obwohl im Rennen um den Aufstieg noch alles möglich war. Die Entscheider begründeten den Rauswurf mit einem „emotionslosen Auftreten“ der Mannschaft. Co-Trainer Florian Bartel solidarisierte sich ebenso wie Torwarttrainer Sascha Grieger-Piontek mit Schmeing und verließen den LSV ebenfalls. Seitdem steht Milan Mikuljanac an der Seitenlinie, ab Sommer übernimmt Hayrettin Celik.
Auch für Carsten Walschus war Anfang des Jahres Feierabend. Der Trainer des SV Preußen habe sich entscheiden sollen, ob er künftig nur noch die A-Jugend oder die erste Mannschaft coacht, was Walschus nicht tun wollte. Nach dem Preußen-Aus blieb Walschus aber nicht lange untätig, inzwischen coacht er den TuS Niederaden.
Die erste Trainerentlassung der Saison gab es am Heikenberg. Gerade mal elf Spiele durfte Athavan Varathan die Geschicke von BW Alstedde von der Seitenlinie aus leiten, danach war schon wieder Schluss – es habe nicht so gepasst, wie man sich das vorgestellt habe, begründete Benedikt Kuhne, Sportlicher Leiter, den damaligen Entschluss. Er selbst übernahm zunächst den Trainerposten, ehe er mit Ersin Ekiz einen neuen Übungsleiter installierte.