„Nutzt alle die sportliche Stunde null!“ Gastbeitrag zum Abstieg des Lüner SV

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Ayala Cardoniz vom Lüner SV sitzt enttäuscht am Boden.
Der Lüner SV hat den Klassenerhalt in der Westfalenliga verpasst. © Ebmeier
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Anfang der 2000er Jahre war Dirk Kauffel Sportlicher Leiter beim Lüner SV. Damals spielte der LSV noch in der Fußball-Oberliga. Kauffel verfolgt noch immer, was der LSV macht und hat nach dem Abstieg in die Landesliga einen Gastbeitrag zu seinem Ex-Verein verfasst:

Gastbeitrag zum Abstieg des Lüner SV

Seit knapp zwei Jahren lebe ich inzwischen in Hamburg, der Stadt, die mir beruflich und privat so schnell zur Heimat geworden ist. Neben dem stolzen HSV sind meine Vereine hier inzwischen HSV II, Altona 93 oder Drochtersen/Asseln. Dennoch bin ich über meine Ex-Vereine immer informiert. Sei es Ahlen, LSV, Beckum oder Emsdetten 05.

Dass am Sonntag zwei dieser Vereine abgestiegen sind, ist für mich sehr traurig. Beckumer SV, dieser stolze Verein gar in die Bezirksliga. LSV, ich hab es immer gesagt, war meine schönste Station. Aus Beckum kommend war es so beeindruckend, wie man mich aufgenommen hat: Persönlichkeiten wie Dirk Hartmann, Klaus Makowski, Dieter Kasprowiak und Peter Marx, wow. Dass mein LSV nun in die Landesliga muss, ist so schade.

Dirk Kauffel im Porträt.
Dirk Kauffel war in den 2000er Jahren Sportlicher Leiter beim Lüner SV.© Warnecke (A)

Schon die letzten Sonntage hab ich mitgefiebert. Wenn man nach 30 Spielen unter dem Strich steht, kann man nicht alles richtig gemacht haben, auch wenn es am Ende unglücklich war. Ich möchte aber auch aus der Ferne alle nun Verantwortlichen bitten, Persönlichkeiten wie Dieter Kasprowiak und Peter Marx im Verein zu halten, für mich waren es absolute Charakterköpfe und sind bis heute Freunde.

Von Hamburg nach Lünen beim Wiederaufstieg

Ich war nach meiner Ahlen-Zeit noch bei Emsdetten 05 tätig. Der Verein kommt gerade nach ewigen Jahren aus der Bezirksliga zurück in die Landesliga. Man hat dort fünf, unglaublich, fünf Seniorenmannschaften, eine Mega-Anlage, alles, um weiter nach oben zu kommen. Auch dort ist man wieder aufgestanden. Die Landesliga ist fürs Erste bittere Realität beim Lüner SV, aber es muss nicht das Ende, es kann ein Anfang sein.

Ich hatte noch Jahre später Gänsehaut, wenn ich in Schwansbell war, ich komme, versprochen, nächsten Sommer aus Hamburg nach Lünen und wir feiern den Wiederaufstieg. Das Wichtigste, das ist in allen Ligen und Vereinen so, ob im Westen oder Norden, ist, alle müssen zusammenhalten. Mir wird niemand erzählen können, dass das beim LSV nicht geht. Nutzt alle die sportliche Stunde null und steht wieder auf!

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