
Das nennt man mal eine Ansage an die Konkurrenz in der Fußball-Kreisliga C: Die wiederformierte zweite Mannschaft des Lüner SV will in ihrem ersten Jahr in der untersten Liga diese sogleich wieder verlassen. Das ist zumindest der Anspruch des neuen Trainers, den der Verein jetzt präsentierte. So wird Atalay Cicek die Lüner Reserve übernehmen, er soll das Team zu neuen Erfolgen führen.
Nachdem sich der Lüner SV II in den vergangenen Jahren mehrfach während der Saison vom Spielbetrieb abgemeldet hatte, folgt nun nach Verbandsstatuten automatisch der Neustart in der untersten Spielklasse. Eine Liga, die die Reserve schleunigst verlassen möchte. Das sagt zumindest der Neu-Trainer, der in einem Facebook-Post zitiert wird: „Offiziell ist der Aufstieg in die B-Klasse das Ziel. Inoffiziell sage ich, das sollte auch ungeschlagen glücken!“
Dabei setze der 34-Jährige künftig auf ein Sturm- und Torjäger-Trio. „Das ist für 90 Tore gut. Nehmen wir nur Albert Juri, der schon Erfahrung in der Bezirksliga sammelte. Er schoss allein in der letzten Saison für Gahmen in nur 17 Spielen 30 Tore.“
Die Namen der beiden anderen Torjäger, sie sollen von einem benachbarten Klub stammen, geben Vorsitzender Imdat Acar und Trainer Cicek jedoch noch nicht preis. Nur so viel sagt das Duo: „Wir haben jetzt schon 26 feste Zusagen. Dazu kommen noch zehn Akteure, die uns erst näher kennenlernen möchten, sich dann entscheiden. Insgesamt basteln wir an einem Kader mit gesunder Mischung aus mehreren Nationen und Kultur-Kreisen.“

Um zum Ziel zu kommen, setzt der neue Übungsleiter wichtige Ecksteine. Er will die „blaue Stunde“ einführen. Die erklärt er so: „Einfach duschen und dann weg, das wird der Vergangenheit angehören. Wer nachher trotzdem eher weg will, muss eine Runde für die anderen geben. Nach diesem Motto habe ich meine schönste Zeit in der B-Liga-Zweiten von BW Alstedde erlebt. Wir haben nach dem Training lange zusammengesessen, hatten viel Spaß.“
Diese Regel gilt schon am Sonntag, 2. Juli, wenn gemeinsam das Testspiel zwischen der LSV-Ersten und der Drittliga-Zweiten von Borussia Dortmund verfolgt wird. Einen Tag später (19.30 Uhr) soll das erste Training der LSV-Reserve stattfinden. Zum Kennenlernen soll es zuvor auch noch einen Kick gegen die LSV-Altherren mit anschließendem Grillen geben.
Atalay Cicek sagt für drei Jahre zu
Cicek wurde in Lünen geboren. Er begann mit Fußball bei den Minis des BV Lünen 05, lief bis zur B-Jugend für den Klub aus der Geist auf. Es folgten zwei Jahre beim Lüner SV in der A-Jugend-Mannschaft sowie im Seniorenbereich bei der SG Gahmen, der SG Beckinghausen sowie erneut seinem Stammverein BV Lünen 05.
Mut zeigte Cicek, als er die abstiegsbedrohte dritte Mannschaft des BV Lünen 05 auf seiner ersten Trainerstation coachte. „Ich übernahm den Tabellenletzten damals in der Rückrunde mit, ich glaube, acht Punkten. Am Ende hielten wir uns mit einer erfolgreichen Relegation in der Kreisliga B.
Dann wechselte Cicek zur zweiten Mannschaft der SG Gahmen 24/74. „Dort spielten wir lange um den Aufstieg mit. Doch dieser wurde am Ende verfehlt. Ich bekam durch Matthias ‚Matze‘ Drees, Kapitän der Ersten, und den zweiten Vorsitzenden Samir Sabanovic, wieder näheren Kontakt zum Lüner SV, bin jetzt in Schwansbell.“
Der gelernte Maler und Lackierer sagte beim Lüner SV gleich für mehrere Jahre zu: „Ich habe für drei Jahre mein Wort gegeben, will mehr als nur aus der C-Liga aufsteigen.“