Bezirksliga-Spieler wird nach Wolfsgruß suspendiert Foto aus Berlin ertappt Torhüter

Merih Demiral zeigt den Wolfsgruß.
Merih Demiral zeigte nach seinem Treffer im EM-Achtelfinale den Wolfsgruß. © IMAGO/Sportsphoto
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Der Fußball-Bezirksligist TuS Freckenhorst hat seinen Torwart Tayyip Demir nach dem Zeigen des „Wolfsgruß“ suspendiert. Dieses Zeichen hatte große Aufmerksamkeit erlangt, nachdem der türkische Nationalspieler Merih Demiral es als Jubel für seinen Treffer im EM-Viertelfinale gegen Österreich gezeigt hatte.

Bezirksliga-Torwart wird nach „Wolfsgruß“ suspendiert

Der „Wolfsgruß“ ist ein Handzeichen, bei dem Ring- und Mittelfinger auf den Daumen gepresst und der kleine Finger sowie der Zeigefinger nach oben gestreckt werden. Das Zeichen wird von den Anhängern der rechtsextremen türkischen MHP-Partei, bekannt als „Graue Wölfe“, verwendet und bezieht sich offenbar auf den Mythos des blaugrauen Wolfs.

Dieser soll das urtürkische Volk der Göktürken aus einem Tal namens Ergenekon in die Welt hinausgeführt haben. Es gibt auch die Legende eines kleinen Jungen, der als einziger Überlebender seines Stammes von einer Wölfin aufgezogen wurde. Die „Grauen Wölfe“ tragen den Wolfskopf auch in ihrer Flagge.

Aufgefallen war der Torwart, als ein Foto der Agentur dpa von der Berliner Fanmeile aus dem Viertelfinale zwischen der Türkei und den Niederlanden um die Welt ging, auf dem der Bezirksliga-Kicker klar und zentral zu erkennen war.

Am folgenden Montagabend (08. Juli) fand beim münsterländischen TuS Freckenhorst ein Krisengespräch mit dem 25-Jährigen statt, und als Resultat wurde beschlossen, ihn bis auf Weiteres vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren.

Am Dienstagabend (09. Juli) äußerte sich Demir selbst über Instagram und erklärte, dass das in Berlin entstandene Bild „nicht so gemeint war, wie es dargestellt wird“. Er betonte, dass sein Wolfsgruß „weder mit meiner politischen noch mit meiner persönlichen Meinung zu tun hat und keinen rechtsextremen Hintergrund haben sollte“.

Wolfsgruß als „Symbol der Türken“

Laut Demir sollte die Geste „lediglich als Symbol der Türken dienen“. Er beendete sein Statement mit einer Entschuldigung bei allen, die sich durch das Bild angegriffen oder provoziert gefühlt haben, und betonte, dass dies nicht seine Absicht gewesen sei. Der Torwart gab zu, sich in der Situation einfach mitreißen lassen zu haben und betonte: „Ich bin leider ein Mensch, der oft aus Emotionen handelt und sich hat mitreißen lassen, ohne böse Absicht.“

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