
Rot-Weiß Unna ist in dieser Winterpause wohl der spektakulärste Neuzugang ins Netz gegangen: Marco Köhler. Der erfahrene Defensivspezialist soll bei der Mission Aufstieg helfen und hat dabei auch seine ganz eigenen Vorstellungen.
Marco Köhler visiert mit RW Unna die Meisterschaft an
„Nach dem Ende in Massen habe ich erstmal Pause gemacht und alle Anfragen abgeblockt. Dabei wollte ich vor Dezember mit niemandem sprechen, um einfach Abstand zu gewinnen“, blickt Köhler auf die vergangenen Monate zurück und schildert weiter: „Dann habe ich Gespräche geführt, aber dabei relativ schnell gemerkt, dass es emotional sehr anstrengend war. So habe ich dann die Lust entwickelt, in den nächsten Monaten einfach nur Fußballspielen zu wollen, ohne dabei den Verantwortungs-Rucksack für eine ganze Mannschaft aufzuhaben.“
Anfang November wurde bekannt, dass die SG Massen fortan ohne Marco Köhler als Trainer in der Bezirksliga plant. In der freien Zeit hat sich der 34-Jährige zwar auch das eine oder andere Spiel angesehen, aber vor allem viel Zeit mit der Familie verbracht. Dann folgten die Gespräche mit Tim Richter, der als Vorsitzender von RW Unna seine Fühler in Richtung Köhler ausstreckte.
RW Unna hat die beste Offensive der Liga
„Ich habe mich dann auch mit Marc Schmitt ausgetauscht und das waren richtig angenehme Gespräche. Es tat gut, dass mir das Gefühl vermittelt wurde, dass ich gebraucht und gewollt bin“, berichtet Köhler über die ausschlaggebenden Punkte für seine Zusage beim Kreisstadtverein.
Dabei schwärmt Köhler von den Ambitionen, die Unna aktuell hegt und betont seine persönlichen Ziele: „Eine Mannschaft, die ungeschlagen auf dem ersten Platz steht, gerade Stadtmeister geworden ist und auf so einer Euphoriewelle schwimmt, da will ich helfen und im Sommer dann gerne die Meisterschaft feiern.“
In der Tat spielte RW Unna eine fast perfekte Hinrunde und thront mit 38 Punkten vor Westfalia Wethmar und dem SuS Oberaden an der Tabellenspitze der Kreisliga A2 Unna-Hamm. Zudem stellt Unna mit 60 Toren die beste Offensive und mit nur 20 Gegentoren auch die zweitbeste Defensive.
Marco Köhler könnte am Freitag Debüt gegen TSC Kamen geben
„Das Engagement ist zunächst auf sechs Monate angelegt und dann werden wir im Sommer einfach mal schauen“, blickt Köhler zeitlich etwas voraus und lässt sich eine Hintertür offen: „Wenn alles passt, dann ist es nicht ausgeschlossen, dass ich auch länger als Spieler bleibe.“
Marco Köhler und RW Unna – ob diese Konstellation funktioniert, werden die nächsten Spiele zeigen und vielleicht kommt der erfahrene Defensivspieler schon beim ersten Testspiel am kommenden Freitag gegen den TSC Kamen zu seinem Debüt im RWU-Trikot.