
Der ASV Hamm-Westfalen hat im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga die Reißleine gezogen und am Samstagabend (17. Mai) Cheftrainer Michael Hegemann sowie dessen Assistenten Marvin Wettemann und Stephan Nocke mit sofortiger Wirkung freigestellt. Interimstrainer wird der erfahrene Handball-Lehrer Jörn-Uwe Lommel (69), der die Mannschaft in den verbleibenden drei Saisonspielen betreuen soll.
ASV Hamm-Westfalen trennt sich von Michael Hegemann
Nur einen Tag nach der 21:26-Niederlage beim VfL Eintracht Hagen und dem gleichzeitigen Sieg des direkten Konkurrenten VfL Lübeck-Schwartau reagierte der ASV auf die sportlich bedrohliche Lage. Der Klub steht mit 26:36 Punkten nur knapp vor den Abstiegsplätzen (17.), punktgleich mit den Eulen Ludwigshafen, die in der Roten Zone stehen (18.). Die Rettung ist jedoch greifbar – nur drei Zähler fehlen auf Rang zehn.
„Irgendwann ist die Trennung vom Trainer eine der letzten Patronen, die es zu verschießen gilt“, sagte ASV-Geschäftsführer Markus Fuchs dem Westfälischen Anzeiger. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, „Hege hat super zu Hamm gepasst“. Dennoch: Die Ergebnisse blieben aus. Der erhoffte Brustlöser nach dem Kantersieg gegen Schlusslicht Konstanz sei ausgeblieben.
Jörn-Uwe Lommel übernimmt ASV Hamm interimsweise
Der neue Mann, Lommel, der 210 Bundesliga-Spiele als Spieler sowie 14 Länderspiele absolvierte, ist ein ausgewiesener Fachmann. Als Trainer führte er unter anderem die Füchse Berlin 2007 in die Bundesliga und arbeitete unter Alfred Gislason beim THW Kiel. Auch international war er aktiv – unter anderem als Nationaltrainer in Ägypten (Männer) und China (Frauen). Zuletzt hatte er sich aus dem Profi-Geschäft zurückgezogen.

Der Kontakt zu Lommel war schnell hergestellt, über Sportdirektor Micky Reiners liefen die Gespräche. Bereits am Sonntag nach seiner Ankunft in Hamm leitete der neue Trainer seine erste Einheit. Geschäftsführer Fuchs ist überzeugt. „Ich habe das Gefühl, dass er in der jetzigen Phase der richtige Mann ist“, sagte er dem WA.
ASV Hamm: Drei Spiele gegen direkte Konkurrenten
In den verbleibenden Spielen trifft der ASV auf direkte Konkurrenten: zunächst am Mittwoch (21. Mai) auf den TuS N-Lübbecke (15., 27:35 Punkte), danach auf den TV Großwallstadt (12., 29:33) und zum Abschluss auf TUSEM Essen (11., 29:33). Drei Endspiele – für den Verein und den neuen Trainer.