
Timo Milcarek vom Fußball-Landesligisten SuS Kaiserau hat in seiner Karriere schon einige Dinge erlebt. Dass der 32-Jährige allerdings mal auf der Bank Platz nehmen musste, kam äußerst selten vor. Schließlich ist der Kaiserauer Spielmacher Kapitän und absoluter Leistungsträger der Mannschaft von Trainer Patrick Kulinski. Doch im Kulinski-Team sind die Plätze hart umkämpft. Selbst Timo Milcarek bekam das am eigenen Leibe zu spüren. So kam der Spielmacher in den vergangenen beiden Partien lediglich auf zwei Kurzeinsätze. Ein ungewöhnliches Bild.
Für Milcarek ist das allerdings Dings kein Grund zur Beunruhigung. „Durch meine Hochzeit und den Urlaub habe ich in der Vorbereitung sehr oft gefehlt, deshalb habe ich damit eigentlich schon fast gerechnet“, erklärt der frischt verheiratete Kaiserauer Spielführer. So sei er im Moment nicht auf dem Höhepunkt seiner körperlichen Fähigkeiten. „Die anderen Jungs sind ihm fitnesstechnisch etwas voraus. Er ist ein sehr wichtiger Spieler, aber auch die Jungs, die sehr wichtig sind, müssen bei 100 Prozent sein“, begründet Trainer Patrick Kulinski die Entscheidung, den Spielmacher draußen zu lassen.
Dass Milcarek dann nur auf der Bank Platz nehmen darf, spricht somit auch für die hohe Qualität im Kader. „Wir sind im Moment in der Luxus-Situation, dass wir wenig personelle Ausfälle haben. Die anderen Spieler sind topfit und motiviert. Da muss man sich dann auch als gestandener Spieler leider hinten anstellen“, erklärt der erfahrene Mittelfeldmann, der in der Vorbereitung einige Trainingseinheiten verpasste und lediglich 30 Spielminuten im Testspiel sammelte.
Für Milcarek sind die Gründe des Trainers also nachvollziehbar. Leicht ist es für ihn auf der Bank trotzdem nicht. So verspürt der erfahrenen Spielführer neben dem Platz deutlich mehr Aufregung als auf dem Spielfeld: „Was die Nervosität angeht, ist es gerade in engen Spielen der Horror auf der Bank zu sitzen. Man hat ja das Gefühl, machtlos zu sein. Ich versuche da, als erfahrener Spieler von außen Input zu geben und den Jungs zu helfen.“
Derby gegen den Königsborner SV
Natürlich hofft Milcarek, dass in den nächsten Tagen wieder vom Platz aus machen zu können. Dafür gilt es, so schnell wie möglich an die alte Form anzuknüpfen: „Ich bin zuversichtlich, dass ich in den nächsten ein, zwei Wochen wieder bei 100 Prozent bin, und möchte den Jungs dann wieder auf dem Platz weiterhelfen.“
Am liebsten natürlich schon am nächsten Sonntag, im Derby gegen den Königsborner SV (15 Uhr, Sportanlage Kaiserau). Denn da kommt ein Gegner, den Milcarek in den höchsten Tönen lobt: „Für mich ist das ein Mitfavorit auf den Aufstieg, obwohl sie letzte Woche verloren haben. Sie können als Aufsteiger unbekümmert in die Spiele gehen und haben nichts zu verlieren.“
Ein Spiel, was Milcarek sich äußerst ungern von der Bank aus anschauen würde. „Natürlich würde ich sehr gerne von Anfang an dabei sein. Das ist ein Topteam, aus unserer Region, auf das wir da treffen und es werden bestimmt viele Zuschauer vor Ort sein.“