
Wer sich über das Osterwochenende in Anbetracht einer gesunkenen Inzidenz Hoffnung auf eine Entspannung der Corona-Lage gemacht hat, wird enttäuscht: Wie erwartet, steigt die Sieben-Tages-Inzidenz für den Kreis Unna nach den Feiertagen wieder über den kritischen Wert von 100. Und auch das Update des Gesundheitsamtes hat es in sich.
Sieben-Tages-Inzidenz auf 106,9 Fälle gestiegen
Zwar hat das Landeszentrum Gesundheit seine Angaben vom Wochenende nachträglich nochmal nach oben korrigiert – nach zwei Tagen mit einem Inzidenzwert unter 100 klettert der Wert am Dienstag aber ohnehin wieder über die Marke, die maßgeblich für die Notbremse ist. Mit 106,9 laborbestätigten Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen sind mögliche Lockerungen wieder vom Tisch.
Auch die Zahlen des Gesundheitsamtes sprechen eine deutliche Sprache: Von einer Entspannung ist in Anbetracht von kreisweit nun 1059 akuten Infektionen mit dem Coronavirus keine Spur. 123 neue sind seit dem letzten Update am Gründonnerstag hinzugekommen – die meisten in Lünen (35) und Kamen (21) sowie Selm (14), Bönen (13), Bergkamen (11), Unna (11) und Werne (10). Weitere Fälle wurden in Fröndenberg (5), Holzwickede (2) und Schwerte (1) bekannt.
Unverändert viele Patienten in stationärer Behandlung
Weil im Gegenzug nur 68 Patienten in die Statistik der Genesenen aufgenommen worden sind, ist die Zahl der akuten Covid-19-Erkrankungen noch einmal deutlich gestiegen. Erst am Gründonnerstag hatte sie den neuralgischen Punkt von 1000 erreicht. Immerhin: Mit 55 Patienten werden den Angaben des Gesundheitsamtes zufolge derzeit unverändert viele stationär in einem der Krankenhäuser betreut.
Das Update des Kreis-Gesundheitsamtes kommt nach dem Osterwochenende nicht ohne neue Todesfälle aus. Am Montag ist eine Frau (67) aus Kamen verstorben, deren Tod mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht wird. Bereits am 30. März ist eine 68-jährige Frau aus Fröndenberg in Verbindung mit dem Virus gestorben. Seit Ausbruch der Pandemie bringen die Behörden im Kreis Unna 442 Todesfälle mit Covid-19 in Verbindung.
Viele Infektionen durch Mutationen bekannt geworden
Derweil sind über das Osterwochenende zahlreiche Fälle von Mutationen bekannt geworden, die dem Gesundheitsamt des Kreises Unna nach den Laboranalysen zeitverzögert gemeldet werden. 862 Fälle der britischen Virusmutation B.1.1.7 sind nun bekannt – 71 mehr als vor den Osterfeiertagen. Bei der südafrikanischen Mutation B.1.351 sind es unverändert zehn Fälle.