
Die gute Nachricht: Bei dem Unfall auf der A2, der den gesamten Donnerstag über auch Auswirkungen bis in den Kreis Unna hatte, ist nach bisherigem Kenntnisstand niemand schwer verletzt worden. Die Aufräumarbeiten aber zogen sich bis nach Mitternacht hin. Was überhaupt passiert war, hat die Autobahnpolizei inzwischen weitgehend rekonstruiert.
Kollision zwischen Tankzug und Sprinter
Der Unfall ereignete sich kurz nach 10 Uhr am Donnerstag, 16. Dezember, auf der A2 in Fahrtrichtung Hannover. Nach bisherigen Erkenntnissen war ein 53-Jähriger aus Paderborn mit seinem Sprinter, einem Transporter, auf dem mittleren Fahrstreifen unterwegs. Kurz vor der Anschlussstelle Hamm und auf unmittelbarer Höhe des Paderborners wechselte ein mit Gefahrgut beladener Lastwagen die Spur. Der 53-Jährige versuchte noch dem Silozug auszuweichen. Dennoch kam es zu einer Berührung, wodurch der Sprinterfahrer nach links in die Betonschutzwand abgedrängt wurde. Während der Lkw seine Fahrt fortsetzte, musste das nicht mehr fahrbereite Fahrzeug des Paderborners abgeschleppt werden. Er selbst blieb unverletzt.
Kohlenstaub auf fünf Kilometern Autobahn
Aus bislang ungeklärter Ursache öffnete sich offenbar nach dem Zusammenstoß ein Verschlusshebel an einer Klappe des Sattelzug-Aufliegers. Durch diese trat offensichtlich Braunkohlenstaub aus, der sich auf einer Länge von etwa fünf Kilometern erstreckte. Es war genau die Fahrtstrecke, die der 59-Jährige aus Werl noch zurücklegte, bevor er auf dem Seitenstreifen zum Stehen kam. Hinter der Raststätte Rhynern entwickelte sich eine deutlich sichtbare Rauchentwicklung.

Wie die Polizei am Freitag weiter berichtete, war nach bisherigem Kenntnisstand ein internistischer Notfall des 59-jährigen Lkw-Fahrers die Ursache für den Unfall. Der aus Werl stammende Mann sei im Krankenhaus, so die Polizei.
In der Folge des Unfalls wurde die Autobahn am Donnerstag für etwa eine Stunde in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt: zwischen Hamm und Hamm-Uentrop. Um 11.30 Uhr wurde die Richtungsfahrbahn Oberhausen wieder freigegeben.
Reinigungsarbeiten bis 2 Uhr nachts
In Richtung Hannover hingegen konnte der Verkehr erst wieder ab Freitag um 2 Uhr nachts rollen. Für die Aufräumarbeiten musste in der Nacht noch ein Spezialfahrzeug angefordert werden, das dann aus Hamburg kam. Das Unternehmen saugte den stark entflammbaren Staub von der Fahrbahn und pumpte die restliche Ladung aus dem verunfallten Laster ab. Während des Einsatzes am Donnerstag war zwischenzeitlich bekannt geworden, dass der Tankzug rund 27 Tonnen geladen haben soll.