
Anke Dörlemann fühlt sich bestätigt. Und das tut die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kamener Stadtrat mit einem gewissen Recht. Sie hatte schon im Herbst 2021 Skepsis gegenüber den Plänen für das „Wohnen am Fluss“-Projekt auf drei ehemaligen Sportplätzen direkt neben der Seseke im Hemsack geäußert – wegen möglicher Überschwemmungen durch Starkregen.
Baudezernent Dr. Uwe Liedtke hatte die Kritik seinerzeit zurückgewiesen. Der Lippeverband habe keinerlei Bedenken geäußert, hatte er damals gesagt. Das hat sich inzwischen geändert.
Mittlerweile beansprucht der Lippeverband etwa ein Drittel des eigentlich für Häuser vorgesehenen Areals als Überlauffläche für Hochwasser. Bei den Grünen stößt das auf Zustimmung: „Wir begrüßen die Entscheidung des Lippeverbands, Hochwasserschutz und Auswirkungen des Klimawandels ernst zu nehmen“, lässt sich Dörlemann in einer Pressemitteilung zitieren. Es sei besser, jetzt auf Nummer sicher zu gehen, als dass Kamener Bürger später regelmäßig mit vollgelaufenen Kellern dastünden.
In der Debatte vor zweieinhalb Jahren hatte Liedtke allerdings darauf hingewiesen, dass in den meisten Häusern in dem Gebiet wegen des hohen Grundwasserspiegels ohnehin keine Keller erlaubt seien.