
Was für die Autobahnbrücken gilt, ist auch für den Wohnungsbau immer wichtiger: Schnellere Bauverfahren durch einen gewissen Anteil an Fertigbauteilen. So geschehen jetzt nicht nur an der A2-Brücke Münsterstraße, sondern auch beim neuen Wohnhaus der Unnaer Kreis-, Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) am Kalthof. Vor dem ersten Einzugstermin am 1. September eröffnete die UKBS am Donnerstag die Möglichkeit, Einblicke in das Haus mit den elf neuen Wohnungen zu erhalten. Ungewöhnlich: Die Bäder wurden als Komplettpaket fertig angeliefert – als fertig geflieste Kapsel, in die schon Waschtische und Duschen vorinstalliert waren. Jetzt müssen vor allem noch die Außenanlagen rund ums Haus hergestellt werden. Gebaut wurde das Gebäude trotz gestörter Lieferketten und Corona-Pandemie in der Rekordzeit von nur ca. einem Jahr.

Wie das Haus eine Brücke schlägt
Für die schnelle Verwirklichung gesorgt haben die Kräfte der Baufirma B&O mit Sitz in Bad Aibling im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Die Baufirma hat sich auf serielle Bauweise spezialisiert, die für den Bauträger die Kosten deutlich senkt. Sie hat das dreistöckige Mehrfamilienhaus in einer Art Baukastensystem erstellt. Die 1,5 bis 4,5-Zimmer-Wohnungen sind zwischen 39 und 94 Quadratmeter groß.
Das Haus, das auf dem 1078 Quadratmeter großen Grundstück entsteht, versorgt sich ausschließlich über Erdwärme und Sonnenenergie – das geschieht über eine Luft-Wärmepumpe in Kombination mit einer Sole-Wärmepumpe und Solarthermie.
Und damit schlägt das neue Gebäude auch eine Brücke: Zu einer neuen Technologie, die abrückt von fossiler Energiegewinnung.