
Um ihren Arbeitsplatz muss Mareike Kapels wohl nicht fürchten. Aber ob der sich im nächsten Jahr noch an der Mittelstraße in Heeren-Werve befinden wird, ist zweifelhaft. Dort arbeitet Kapels als Stadteilmanagerin im Stadtteilbüro. Dem droht die Schließung – zumindest in seiner bisherigen Form.
Das hängt mit Geld zusammen. Kapels bezieht ihr Gehalt von dem Planungsbüro plan-lokal aus Dortmund. Das wiederum organisiert seit rund sieben Jahren das Stadtteilmanagement in Heeren-Werve und bekommt dafür Geld von der Stadt Kamen.
Die finanziert das nicht aus der eigenen Kasse, sondern mit Hilfe von Fördermitteln vom Land NRW. Für dieses Jahr flossen noch einmal 60.000 Euro. Aber damit ist dann endgültig Schluss, zum Jahresende läuft die Förderung aus.
SPD will Büro erhalten
Allerdings erscheint es unwahrscheinlich, dass das Stadtteilbüro deshalb komplett geschlossen wird. Die SPD, die bekanntlich die Mehrheit im Stadtrat hat (wenn auch nicht die absolute), hat sich jetzt für den Erhalt des Büros ausgesprochen. Allerdings weiß auch Fraktionschef Daniel Heidler um die Leere der Kamener Stadtkasse und die damit verbundenen Grenzen des Haushalts.
Eine hauptamtliche Stadtteilmanagerin in Vollzeit werde sich die Stadt wohl kaum leisten können, sagt Heidler im Gespräch mit der Redaktion. Aber zumindest die Miete für das Ladenlokal, in dem das Stadtteilbüro seit September 2017 untergebracht sind, sollte drin sein: „Das sind einige hundert Euro im Monat“, meint Heidler.

Aber irgendwie muss das Büro ja auch mit Leben gefüllt werden. Die Sozialdemokraten denken daran, Tätigkeiten aus dem Rathaus an die Mittelstraße zu verlagern. So könnte die Seniorenberatung dort Sprechstunden abhalten, nennt Heidler ein Beispiel.
Ehrenamt für den Stadtteil
Zudem setzt die SPD auf ehrenamtliches Engagement. Immerhin treffe sich in dem Büro regelmäßig die Gruppe „‘Rund ums Dorf‘, „die Bürger, Vereine, Gewerbe und Politik zusammenbringt und eigenständig Projekte zum Wohle des Ortsteils plant“, schreibt die Heerener SPD-Ratsfrau Jutta Maeder in einer Pressemitteilung. Heidler fordert, sich rechtzeitig Gedanken über ein Konzept für das Stadtteilbüro zu machen, bevor die Fördermittel auslaufen.
Die Sozialdemokraten halten das Büro wohl auch deshalb für erhaltenswert, weil es eigentlich als Vorbild für andere Stadtteile dienen sollte: Die erste Heeren-Werver Stadtteilmanagerin, Stefanie Haake, war vor einigen Jahren zur Stadt Kamen gewechselt, um das zu organisieren.