Energiekrise Nordstream reicht bis Kamen: Peter (76) hat ein Stück Pipeline zuhause

Peter Kunske mit einen massiven Stück der Nordsee-Pipeline Nordstream 2. Das kleine Musterstück aus Pipeline-Stahl ist schwer wie eine Hantel.
Peter Kunske mit einen massiven Stück der Nordsee-Pipeline Nordstream 2. Das kleine Musterstück aus Pipelinestahl ist schwer wie eine Hantel. © Stefan Milk
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Nordstream reicht bis nach Kamen. Peter Kunske (76) hat ein Stück der Pipeline bei sich zuhause. Dabei handelt es sich um ein Musterstück jenes Pipelinestahls, das in der bisher nicht in Betrieb genommenen Leitung Nordstream 2 verbaut wurde. Dieses Rohrstück zeigt, wie dick und massiv die Wand der Pipeline ist, die Erdgas aus Russland nach Deutschland leiten sollte. Das zehn Zentimeter lange und 4,1 Zentimeter breite Stück Stahl, das Kunske zeigt, wirkt in der Hand so schwer wie eine Hantel. „Es handelt sich dabei um ein Abschiedsgeschenk“, berichtet Kunske. Sein Sohn Daniel (46) hatte damals bei der ausführenden Baufirma „Europipe“ gearbeitet, die einen Teil der Pipeline anfertigte. „Als er den Arbeitsplatz wechselte, erhielt er dieses Andenken.“

Nordstream: Auf 18 Metern Länge zehn Tonnen Stahl

Und darauf ist vermerkt, wie viel Stahl für einen sicheren Erdgastransport verbaut wurde: Auf 18 Metern Länge kommen zehn Tonnen Metall – dazu eine Innenbeschichtung für den besseren Gasfluss. Das Projekt war von Anfang an umstritten.

Europipe, eine 50:50–Beteiligung des Salzgitter-Konzerns und der AG der Dillinger Hüttenwerke, erhielt im Jahr 2016 den Auftrag über die Lieferung von Großrohren für den dritten und vierten Strang der umstrittenen Ostseepipeline, die nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine bisher nicht in Betrieb gegangen ist. Für die zweisträngige Pipeline wurden 200.000 Rohre benötigt.

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