
Polizei-Code, Paragraf im Strafgesetzbuch, Geburtstag oder vielleicht doch etwas anderes? Die Frage dürfte sich manch einer stellen, der durch Kamen läuft und dabei vermehrt auf die Zahlenfolge „174” trifft. Die taucht immer häufiger in Form von illegalen Graffiti auf. Die gelten nicht nur als unschön, sondern auch als Sachbeschädigung.
Die Nachricht des oder der Sprayer ist vermutlich allerdings nicht allzu geheimnisvoll, wie Graffiti-Künstler Ted Bartnik erklärt: „Das sind einfach die letzten drei Ziffern von Kamens Postleitzahl.” Teile der Postleitzahl als Markenzeichen zu verwenden, ist bei Sprayern in bestimmten Kreisen verbreitet.
Allerdings nicht in dem von Bartnik. „Zu uns gehört der nicht”, berichtet der Tätowierer. Er kennt sich in der Graffiti-Szene bestens aus, sprüht selbst immer wieder legal mit Freunden und Kollegen an Wände. In der Regel werden sie dafür beauftragt, wie 2021 im Naturfreibad Heil in Bergkamen.
Eine Theorie darüber, wer hinter den neuen illegalen Graffiti steckt, hat er auch: „Das ist wahrscheinlich ein Teenie, der seine Spuren hinterlassen will.” Deshalb ist die Zahlenfolge auch nicht etwa als Signatur am Rand von größeren Bildern platziert, sondern stellt ihre gesamte Substanz dar. In jedem Fall macht sich der Sprayer mit seiner Aktion strafbar.