Atomare Bedrohung „Mit Worten nicht zu beschreiben“: Ängstlicher Blick auf Tschernobyl

Ein Licht gegen das Vergessen. Seit vielen Jahren gedenken Bürger der Stadt Kamen der Reaktor-Katastrophe in der Ukraine, wie hier vor elf Jahren.
Ein Licht gegen das Vergessen. Seit vielen Jahren gedenken Bürger der Stadt Kamen der Reaktor-Katastrophe in der Ukraine, wie hier vor elf Jahren. © Stefan Milk
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Jürgen Schlegel, 78 Jahre alt, setzt sich in seiner Eigenschaft als Vorstandsmitglied des Awo-Stadtverbandes Kamen seit vielen Jahren für die örtliche Tschernobyl-Hilfe ein. Entsetzt ist er über den Angriff Russlands auf die Ukraine – und als er hörte, dass auch das atomar verseuchte Katastrophengebiet im Feuer des Angriffskrieges Russlands steht, war er schockiert. „Ich habe nur gedacht: Hoffentlich passiert da nichts – dann fangen wir wieder von vorn an“, sagt er. „Mit Worten kann man nicht beschrieben, was da gerade passiert.“

Schwere Erkrankungen nach der Reaktor-Katastrophe

Wenn jemand hier vor Ort beschreiben kann, was passiert ist, dann ist es Schlegel, der sich seit 15 Jahren für die Tschernobyl-Hilfe einsetzt und sich auch um Familien aus Weißrussland kümmert, die damals durch die Strahlung schwer erkrankten, wie die Weißrussin Daniella, die nach einer Tumor-Operation mehrfach angepasste Glasaugen erhielt. Zum Gedenken an die Atom-Katastrophe am 26. April 1986 hat er einen Baum im Bürgerwald gepflanzt, seit 2011 lädt er regelmäßig ein zu einer Gedenkveranstaltung. Diese ist nun wieder terminiert: Am 26. April, 19 Uhr, auf dem Rathausplatz. Das Motto lautet „Ein Licht gegen das Vergessen“. Bürgermeisterin Elke Kappen wird dann einige Worte an die Öffentlichkeit richten.

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