
Wasser sprudelte am Mittwochabend aus einem Leck und ergoss sich über die Fahrbahn: Die Bahnhofstraße in Bönen wurde infolge eines Rohrbruchs geflutet. Die wichtige Verkehrsachse in der Gemeinde ist seither nicht mehr passierbar.
Die Polizei sperrte die Bahnhofstraße zwischen der Einmündung Zechenstraße und der Einmündung Oststraße. Der Verkehr, der aus Richtung Kamen und Heeren-Werve von der Hammer Straße herkommt, wird an der Einmündung Zechenstraße abgeleitet. In dem betroffenen Abschnitt liegen unter anderem eine Pizzeria und ein türkischer Imbiss. Die Bahnhofstraße geht von der Hammer Straße ab und schlängelt sich kilometerlang durch die Gemeinde.
Die Überschwemmung wurde der Polizei gegen 17.30 Uhr gemeldet, wie eine Beamtin in der Leitstelle sagte. Der Schaden an der Wasserleitung war kurz nach Mitternacht behoben und die Haushalte wieder mit Wasser versorgt. Die Vollsperrung der Hauptverkehrsachse im Ort dauert allerdings noch mehrere Wochen an.

Augenzeugen berichteten, dass das Wasser regelrecht aus der Straße sprudelte. Es lief an einer Straßenseite ab und floss in mindestens ein Haus hinein. Die Feuerwehr war im Einsatz, um das Wasser abzupumpen.
Ein Trupp des Wasserversorgers Gelsenwasser erschien vor Ort, um den Schaden zu lokalisieren und die Reparatur der geborstenen Leitung in Angriff zu nehmen. An der Wasserleitung hatte sich die Haube eines Schiebers aufgrund von Korrosion vollständig gelöst, so dass das Wasser in großen Mengen ausgetreten ist.


Die defekte Armatur wurde umgehend ausgebaut und durch einen neuen Schieber ersetzt. Wie die GSW weiter mitteilten, habe sich die Gelsenwasser AG jedoch vorbehalten zu prüfen, inwiefern die Formstücke direkt neben dem defekten Schieber in Mitleidenschaft gezogen wurden, um diese gegebenenfalls ebenfalls zwischen den Feiertagen zu erneuern. Hierbei würde es zu einer erneuten Sperrung der Wasserleitung kommen, die den Anwohnenden aber im Vorfeld angekündigt würde.
Deutlich längere Auswirkungen hat die Maßnahme jedoch auf den Verkehr, der durch Bönen fließt. Wie die GSW am Donnerstag mitteilten, wurde nach einem Ortstermin am Donnerstagmorgen entschieden, die Bahnhofstraße wegen der erfolgten Unterspülung bis voraussichtlich Mitte Januar zwischen den Hausnummern 66 und 70 voll zu sperren. Eine Umleitung zur Umfahrung der Baustelle wird eingerichtet.
Aufgrund der angehobenen Fahrbahndecke muss die Bahnhofstraße allem Anschein nach großflächig wiederhergestellt werden. „Die nicht abschätzbaren Unterspülungen der Straßenoberfläche lassen aus Sicherheitsgründen keine Öffnung der Fahrspuren zu“, teilten die GSW mit. „Bedingt durch die große Wassermenge, die in relativ kurzer Zeit ausgetreten ist, hat sich die Fahrbahndecke angehoben und anschließend wieder um mehrere Zentimeter abgesenkt. Der Asphalt muss auf einer Fläche von mehr als 100 Quadratmetern aufgenommen werden um zu sehen, inwiefern die ungebundenen Schottertragschicht in Mitleidenschaft gezogen worden ist und Hohlräume entstanden sind.“
Mit diesen Arbeiten soll direkt nach den Feiertagen begonnen werden, indem die ehemalige Asphaltdecke abgefräst wird. Erst dann zeigt sich, wie es darunter ausschaut. Voraussichtlich bis Mitte Januar bleibt die Bahnhofstraße jedoch gesperrt. Anwohner werden im Laufe des Tages per Wurfzettel durch Mitarbeitende der GSW informiert.