Neue Klinik für Rheuma-Patienten Knappschaft Kliniken Kamen entwickeln Standort weiter

Prof. Dr. Dirk Meyer-Olson wechselt aus dem niedersächsischen Bad Pyrmont nach Kamen.
Prof. Dr. Dirk Meyer-Olson wechselt aus dem niedersächsischen Bad Pyrmont nach Kamen. © Klinikum Westfalen
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Das Krankenhaus in Kamen wird zu einem Versorgungszentrum für Rheuma-Patienten ausgebaut. Am heutigen 1. Juli eröffnet das angestammte Hellmig-Krankenhaus, das neuerdings Knappschaft Kliniken Kamen heißt, eine Klinik für Rheumatologie. Damit werde eine „riesige Versorgungslücke“ für betroffene Rheuma-Patienten in der Region geschlossen, teilten die Knappschaft Kliniken Westfalen aus Dortmund mit.

Prof. Dr. Dirk Meyer-Olson wird die neue Fachabteilung aufbauen. Er war bisher als Chefarzt in Bad Pyrmont tätig und leitete außerdem den Arbeitsbereich „‚Rheumatologische Rehabilitation“ der Klinik für Rheumatologie und Immunologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.

Unterrepräsentierte Versorgung im östlichen Ruhrgebiet

Die Diagnose „Rheuma“ beschreibt laut der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie Erkrankungen des Bewegungsapparates, entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes (Kollagenosen) und der Blutgefäße (Vaskulitiden) sowie weitere, seltene entzündliche Erkrankungen des Immunsystems.

Den Bedarf für den Aufbau der neuen Klinik hatte das knappschaftliche Klinikum beim Land NRW und bei den Krankenkassen angemeldet – und dann im Zuge der Krankenhausreform die Genehmigung erhalten. Das östliche Ruhrgebiet, einschließlich der Städte Kamen, Unna, Lünen und Hamm, weise eine deutlich unterrepräsentierte Versorgung im Bereich der Rheumatologie auf, heißt es zur Begründung.

Vor allem akutstationäre Behandlungen seien in der Region nicht vorhanden, was zu langen Anfahrtswegen und eingeschränkter Erreichbarkeit führe. Gerade bei rheumatologischen Erkrankungen, die häufig mit komplexen Begleiterkrankungen einhergehen, sei eine interdisziplinäre Betreuung von zentraler Bedeutung.

Eine rheumatoide Arthritis zeigt sich oft zuerst durch Entzündungen in den Fingergelenken.
Eine rheumatoide Arthritis zeigt sich oft zuerst durch Entzündungen in den Fingergelenken.© picture alliance/dpa/dpa-tmn

Meyer-Olson wechselt aus der m&i-Fachklinik Bad Pyrmont unter das Dach des knappschaftlichen Klinikverbunds. Der Hintergrund ist eine Umstrukturierung in der niedersächsischen Kurstadt: Die Klinikgruppe Enzensberger strafft ihr Behandlungsangebot, stärkt dabei die Fachbereiche Orthopädie, Psychosomatik und Geriatrie, schließt aber die rheumatologische Fachabteilung. In Kamen ist der renommierte Experte sehr willkommen.

Die Sesekestadt soll gute Voraussetzungen für den Aufbau der neuen Klinik bieten, weil es dort schon mit der Inneren Medizin, der Onkologie und der Gastroenterologie die passende Expertise für die fachübergreifende Versorgung von Rheuma-Patienten gibt.

Das Krankenhaus verfügt derzeit über insgesamt sechs Fachabteilungen (Kliniken) mit 188 Betten und 27.700 ambulanten und stationären Patienten pro Jahr. Schließungen an anderer Stelle im Haus soll es nicht geben, heißt es.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5.6.2025.

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