Kleiderhandel auf Wochenmarkt: Was in Bergkamen verboten ist, ist in Kamen erlaubt
Der Wochenmarkt in Bergkamen wirkt in Lockdown-Zeiten wie leergefegt, statt bis zu 120 Stoff- und Bekleidungshändlern waren am Donnerstag nur noch vier Stände da. Die meisten verkauften Lebensmittel, Alltagsmasken zum Schutz vor dem Coronavirus waren die einzigen Textilien im Angebot.
Ein anderes Bild bietet sich indes Besuchern auf dem Wochenmarkt in Kamen: Vor der Sparkasse auf dem Willy-Brandt-Platz hatten am Freitag auch einige Textil-Händler ihre Stände aufgebaut – bei freilich überschaubarem Besucher-Andrang.
Es kommt auf den „Charakter“ des Marktes an
Doch warum ist in Kamen offenbar erlaubt, was in Bergkamen verboten ist? Stadtsprecher Peter Büttner erklärt, dass Wochenmärkte laut einer aktuellen Information des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales grundsätzlich noch zulässig sind, es aber auf ihren „Charakter“ ankomme. Damit ist gemeint, ob der Schwerpunkt eher auf Lebensmitteln liegt oder auf Textilien. Auf Märkten, wo mindestens 50 Prozent Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel verkauft werden, ist auch weiterhin der Verkauf von Textilien erlaubt. Das gilt für Kamen.
Weil es sich in der Nachbarstadt aber eher um einen Stoffmarkt handelt, bei dem der Verkauf von Lebensmitteln normalerweise deutlich weniger als 50 Prozent ausmacht, dürfen dort derzeit keine Bekleidungsgegenstände verkauft werden. Mund-Nase-Bedeckungen bilden offenbar eine weitere Ausnahme von dieser Regel.