
Der jüngste Sozialbericht der Stadt Kamen datiert von 2009. „Seitdem hat sich viel verändert“, meint der Vorsitzende der Ratsfraktion Linke/GAL, Klaus-Dieter Grosch. Und deshalb fordert er einen neuen Bericht, der unter anderem die sozialen Folgen von Corona und Energiekrise für die Menschen in Kamen berücksichtigt.
Einen entsprechenden Antrag hat die Linke/GAL für die öffentliche Ratssitzung am Donnerstag (18. April, 17 Uhr, Sitzungssaal 1 Rathaus) gestellt. Dabei will sie vor allem die Armut in Kamen in den Blick nehmen.
Grosch beruft sich auf Zahlen des Paritätischen Armutsberichtes, laut dem die Armutsquote in Deutschland mit 16,8 Prozent (rechnerisch 14,2 Millionen Menschen) Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht hat. Die Armut unter Kindern und Jugendlichen habe mit 21,8 Prozent ebenfalls eine neue traurige Rekordmarke aufgestellt.
Deshalb fordern Linke/GAL die Stadtverwaltung auf, aufzulisten, wie es um die Arbeitsmarktsituation, die Wohnsituation, die sozialen Hilfe, die Pflegesituation und die soziale Notsituation bestellt ist. „Weiterhin sollen auch Maßnahmen dargestellt werden, mit denen bereits gegen soziale Probleme vorgegangen wird“, heißt es in einer Pressemitteilung. Grosch erinnert daran, dass der Rat zuletzt im November 2008 die Aufstellung eines Sozialberichtes beschlossen hat – einstimmig.