Kriegsgegner singen zur Gitarre So lief die Friedensdemo auf dem Marktplatz

Bärbel Förster vom Friedensforum Kreis Unna bei der Kundgebung auf dem Alten Markt.
Bärbel Förster vom Friedensforum Kreis Unna bei der Kundgebung auf dem Alten Markt. © Stefan Milk
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Fünf Männer und Frauen an einem Infostand mit Regenbogenflagge und Peace-Zeichen, dazu Lieder mit der Gitarre und kurze Ansprachen: Die erste öffentliche Demonstration des neu gegründeten „Friedensforums Kreis Unna“ lockte nur wenige Menschen an.

Vereinzelt blieben Passanten auf dem Kamener Marktplatz stehen, als die Ansprachen liefen oder Antikriegs- und Revolutionslieder gesungen wurden. Bärbel Förster vom Friedensforum sprach anlässlich des Jahrestags der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945. Die Rede war eine ausführlichere Variante eines zuvor bereits veröffentlichten Demo-Aufrufs, in dem es heißt: „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus“.

Als die Rednerin auf den Krieg in der Ukraine zu sprechen kam, vertrat sie Positionen, die als russlandfreundlich gewertet werden können. Sie verzichtete auf Solidaritätsbekundungen für das durch russische Truppen überfallene Land und vermied eine eindeutige Verurteilung des russischen Angriffskriegs. Es gab Schuldzuweisungen an den Westen unter Bezug auf frühere Militäraktionen und Kriege. Das Friedensforum spricht sich gegen Waffenlieferungen und für Verhandlungen aus. „Diese Schlachtfelder dürfen nicht mehr weiter bestehen“, so Förster.

Ratsmitglied Ruthild Lindemann-Opfermann (Linke/GAL), auch Mitglied der Bürgerinitiative „Zivilcourage für Kamen“, beobachtete die Kundgebung. Den Einsatz für Frieden unterstütze sie, aber die Redebeiträge sehe sie kritisch. „Die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen“, betonte Lindemann-Opfermann.

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