„Ich bin ein verrückter Visionär, der für die Kultur lebt“. Mit diesen Worten beschreibt sich der Kamener Musiker und Künstler Robin Lindemann selbst. Eine seiner Visionen soll in diesem Jahr in Erfüllung gehen: Mit dem Musical „Showtime!“ inszeniert Lindemann ein Stück, das er selbst geschrieben und komponiert hat.
Nach zwei Jahren harter Arbeit an seinem bisher größten Projekt bat Lindemann am Sonntag zum ersten Casting in die Konzertaula. Dort sichtete er die Darsteller, die seine selbst geschriebene Geschichte auf die Bühne bringen sollen. Rund 80 Bewerbungen aus ganz Deutschland sind bei Lindemann eingegangen. 18 Darsteller bekamen am Sonntag in der Konzertaula Kamen die Chance, eine der begehrten Rollen zu ergattern. Die Entscheidung darüber wird die Jury in der kommenden Woche treffen.
Selbstgewählte Songs aus verschiedenen Genres gesungen
Als Erste steht Astrid Gutscher auf der Bühne. Die gebürtige Wienerin ist ausgebildete Musicaldarstellerin und extra aus Berlin angereist. Ihre Aufgabe: Zwei selbstgewählte Songs aus verschiedenen Genres vortragen, um dabei ihr Gesangs- und Bühnentalent unter Beweis zu stellen. Ein kurzes Lob, dann geht es weiter mit dem zweiten Teil des Einzelcastings. „Hier testen wir eure Auffassungsgabe“, kündigt Lindemann an und verteilt die Noten zu „Geh deinen Weg“ – der Finalsong seines Musicals. Für Gutscher bedeutet das: Sich auf einen unbekannten Song einstellen und diesen dann mit Klavierbegleitung durch Lindemann zu improvisieren oder zu „jammen“, wie er gerne sagt.
Gute Rückmeldungen für Darsteller und auch die Jury
Während bei den Einzelcastings der Gesang der Darsteller im Vordergrund steht, werden Bewegung und Tanz in der Gruppe beurteilt. Hier üben die Darsteller unter Anleitung von Choreografin Lia Martin einen Ausschnitt der Choreografie zum Titelsong „Showtime“ ein. Dieser muss im Anschluss unter den wachsamen Augen von Lindemann und Martin in mehreren Durchgängen getanzt werden. „Wir achten hier besonders auf den Ausdruck und Natürlichkeit der Tänzer, sowie ihre Bühnenpräsenz. Gleichzeitig achten wir auch auf die Merkfähigkeit“, erklärt Lindemann. Die Kombination aus Gesang, Tanz und Schauspiel mache das Musical zu einer besonderen Herausforderung für jeden.
Nicht nur die Castingteilnehmer bekommen an diesem Sonntag Lob, sondern auch die Jury selbst erhält ein durchweg positives Feedback. „Das Casting ist toll organisiert, sehr angenehm und menschlich“, lobt Astrid Gutscher das fünfköpfige Team um Lindemann. Bei etablierten Produzenten in der Branche sei dies leider nicht immer eine Selbstverständlichkeit.
Sechs Auftakt-Shows sind bereits im Oktober und November geplant
Premiere von „Showtime!“ ist am 27. Oktober. Insgesamt sechs Auftakt-Shows sind schon geplant, danach soll das Musical möglichst regelmäßig gespielt werden. Auch eine Tour durchs Ruhrgebiet schließt Lindemann nicht aus. „Aber in Kamen, da sind wir zu Hause“, sagt er. Mit seiner Produktion möchte Lindemann abseits von Musical-Metropolen Akzente setzen und eine professionelle Show für Jung und Alt etablieren. „Mir geht es auch darum, Kultur in kleineren Städten zu erhalten“, betont er.
„Showtime!“ erzählt die Geschichte des erfolgreichen Showstars Jack und entführt den Zuschauer in die schillernde Welt des Theaters – aber genauso in deren dunkle Abgründe. Musikalisch erwarten das Publikum jazzige Nummern im Broadway-Stil, Balladen und düster rockige Klänge. Der Vorverkauf ist bereits gestartet, Tickets und Hörproben gibt es auf www.showtimemusical.de.
Bis zur Premiere ist es noch ein ganzes Stück Arbeit
Bis zur Premiere ist es allerdings noch ein ganzes Stück Arbeit. Im September werden zwei bis drei sehr intensive Probewochen stattfinden, in denen das Musical bis zur Perfektion eingeübt wird. „Und mit intensivem Proben meine ich, dass wir dann so acht Stunden täglich proben werden“, erläutert Lindemann.
Bis es dann auf der Bühne der Konzertaula heißt: „Showtime!“
