Augenzeugin des E-Auto-Unfalls in Kamen „Es sah aus, als würde das Auto hüpfen“

Maida Hodzic Jessica Lendzian vom Friseur-Salon „Maidas Haarzauber“
Maida Hodzic Jessica Lendzian haben vom Friseur-Salon "Maidas Haarzauber" den spektakulären Unfall auf der Bahnhofstraße beobachtet. © Johannes Brüne
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Der Donnerstag ist für Maida Hodzic ein ganz normaler Arbeitstag in ihrem Friseursalon an der Bahnhofstraße. Bis zum Mittag. „Da habe ich draußen ein komisches Geräusch gehört“, sagt die Inhaberin von „Maidas Haarzauber“. Sie schaut aus dem Fenster – und wird Augenzeugin eines spektakulären Unfalls: Der Fahrer eines Elektro-Dienstwagens der Gemeinschaftsstadtwerke rast gegen die Wand eines Hauses. Es steht schräg gegenüber dem Friseursalon auf der anderen Straßenseite. Auch Hodzics Mitarbeiterin Jessica Lendzian, die im hinteren Bereich des Salons zu tun hat, eilt herbei.

Ihre Chefin erlebt den Aufprall des Autos auf die Hauswand mit. „Ich habe einen Riesenschrecken bekommen“, berichtet sie. Das, was sie sieht, lässt Schlimmes erahnen. Rund um das E-Auto steigt eine dichte Qualm-Wolke auf. Nach Beobachtung von Hodzic auch aus dem Motorraum.

Doch der Wagen hat entgegen der Befürchtungen kein Feuer gefangen. Der Rauch stammt von den durchdrehenden Reifen, wie Feuerwehreinsatzleiter Holger Schultze später berichtet. Auch er rechnet mit Schlimmeren, als er mit Einsatzkräften der hauptamtlichen Wache und der Löschgruppen Mitte und Südkamen zum Einsatz eilt. Zumal zunächst gemeldet wird, der Fahrer sei eingeklemmt.

Maida Hodzic erster Impuls ist es, auf die Straße zu laufen, um dem möglicherweise verletzten Fahrer zu helfen. „Aber dann habe ich gesehen, dass sich schon jemand kümmert“, sagt sie. Ein Autofahrer, der gerade etwas in den Kofferraum seines parkenden Wagens tun wollte, habe den Mann aus dem Elektroauto gezogen. Ein Rettungswagen bringt den 40-Jährigen ins Krankenhaus, dort stellt sich heraus, dass er den Unfall weitgehend unbeschadet überstanden hat. Maida Hodzic ist erleichtert, als sie davon erfährt.

Die Spuren, die der Unfall an der Hauswand hinterlassen hat, waren am Tag danach deutlich sichtbar.
Die Spuren, die der Unfall an der Hauswand hinterlassen hat, waren am Tag danach deutlich sichtbar.© Johannes Brüne

Der genaue Unfallhergang ist nach wie vor unklar. Aber die Schilderung der Augenzeugin spricht dafür, dass der Fahrer schon innerhalb des Kreisverkehrs der Bahnhofstraße mit dem Seskedamm und der Poststraße die Kontrolle über den Wagen verloren hat. Sie hat schon vor der Kollision mit der Hauswand Geräusche wahrgenommen. Womöglich ist der Wagen gegen den Bordstein geprallt. „Es sah so aus, als ob der Wagen gehüpft ist“, schildert Maida Hodzic ihre Eindrücke. Offenbar ist das Auto über eine kleine Grünfläche am Straßenrand gerollt und hat dadurch abgehoben.

Am Tag nach dem Unfall erinnert nur noch der Schaden an der Hauswand an das spektakuläre Geschehen. Maida Hodzic und Jessica Lendzian haben sich inzwischen von ihrem Schrecken erholt: Aber das, was sie gesehen haben, werden sie so schnell nicht vergessen.

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