
Strandurlaub, Städtereise oder Aktivurlaub – das Reiseportal Urlaubsguru bietet seinen Kunden das ganze Portfolio an. Für die eigenen Mitarbeiter gibt es bei dem Holzwickeder Unternehmen noch eine andere Art von Urlaub: soziale Tage.
Ein Tag im Halbjahr
„Bei Urlaubsguru können Mitarbeitende einmal im Halbjahr einen Urlaubstag beantragen, um ehrenamtlich aktiv zu werden“, erläutert Unternehmenssprecherin Annika Hunkemöller. Mit Rebecca Schlummer und Torsten Paschedag haben zwei Mitarbeiter den Zusatzurlaub nun in Anspruch genommen. Sie haben bei der Bahnhofsmission am Dortmunder Hauptbahnhof angepackt.
„Wenn ich den Tag beschreiben müsste, würde ich sagen, er war schön und witzig, auf jeden Fall horizonterweiternd und auch krass emotional und berührend“, schildert Rebecca Schlummer. „Thorsten und ich haben die meiste Zeit hinter dem Bücherstand verbracht und vielen interessierten Menschen Bücher gegen eine kleine Spende für die Bahnhofsmission verkauft.“

Für ihr soziales Engagement wurden die beiden Mitarbeiter freigestellt. Die Organisation, bei der sie helfen wollen, können sich die Mitarbeiter selbst aussuchen, so Hunkemöller, oder sie werden vom „Feel-Good-Management“ dabei unterstützt. „Wichtig ist dabei, dass sich Mitarbeitende grundsätzlich an der Sollarbeitszeit orientieren. Das soziale Engagement kann an einem Tag oder über mehrere Termine und unterschiedliche Tätigkeiten verteilt sein“, sagt Hunkemöller.
Der schönste Moment des Tages
Der Bücherverkauf habe mit der täglichen Arbeit der Bahnhofsmission wenig zu tun gehabt, dennoch habe man einen wichtigen Eindruck erhalten. „Viele hilfebedürftige und obdachlose Menschen sind zum Beispiel am Stand aufgetaucht und konnten sich eine Waffel oder einen Kaffee für einen Euro erstmal nicht leisten, mussten schnorren gehen und haben sich dann unheimlich über die kleinen warmen Herzen im Bauch gefreut“, sagt Schlummer.
Der schönste Moment des Tages sei für sie gewesen, als sich immer mehr ukrainische Frauen am Stand getroffen haben. „Eine hatte eine Gitarre dabei und irgendwann haben sie angefangen zu singen. Das war krass, weil es erstmal super schön war und viele auch stehen geblieben sind, aber auch, weil man in den Augen der Frauen so viel Leid und Schmerz gesehen hat.“ Das gemeinsame Singen habe Zuversicht gegeben.

Bereits im Jahr 2021 bei der Flutkatastrophe im Ahrtal haben Mitarbeiter von Urlaubsguru mit ihren sozialen Urlaubstagen geholfen.