
Wieder wie früher und doch ein bisschen anders war am Samstagabend der St. Martinszug der Kolpingsfamilie. Nach zwei Jahren Corona-Pause war die Vorfreude auf den Umzug groß und zahlreiche Familien schlossen sich der Laternenwanderung durch Holzwickedes Gemeindemitte an. Musik, ein berittener St. Martin und ein Martinsspiel von Kindern der Aloysiusschule durften natürlich auch nicht fehlen.
So viele Teilnehmer wie noch nie
Die lange Wartezeit auf einen neuen Martinszug sorgte für eine Rekordbeteiligung. Zwischen 500 und 600 Holzwickeder, hauptsächlich junge Familien, fanden sich bei Sonnenuntergang mit Laternen und anderen Leuchten an der evangelischen Kirche am Markt ein. „Wir sind schon immer gefragt worden, ob das nicht bald wieder ginge“, berichtete Walter Kesper. Das Vorstandsmitglied der Kolpingsfamilie ist Zugleiter und Organisator des Martinszugs. Schon seit vielen Jahren stellt die Kolpingsfamilie den Zug in Holzwickede jedes Jahr auf die Beine. Um so schmerzhafter wurde er während der Pandemie vermisst.

„Es war schön wieder Spaß haben zu können und die ganzen Laternen zu sehen“, stellte die zehnjährige Johanna fest. Und Elena, neun Jahre alt, ergänzte: „Es war auch schön wieder so viele Leute auf einmal feiern zu sehen.“ Auch ihre Mütter waren sich einig, dass es für ihre älteren Kinder schön war, wieder einen Martinsumzug zu haben, und für die Jüngeren, das endlich selbst erleben zu können.
Tradition auf neuen Wegen
Gegenüber den vergangenen Jahren hatte sich 2022 die Route der Laternenprozession geändert. Statt der Aloysiusschule war diesmal die katholische Liebfrauenkirche das Ziel. „Als das geplant wurde, hatten wir allerdings nicht gewusst, dass die zu dem Zeitpunkt wegen der Renovierung geschlossen sein würde“, erläuterte Zugleiter Kesper. Das Martinsspiel konnte daher dort nicht durchgeführt werden. Aus der Not wurde kurzerhand eine Tugend gemacht und statt am Ende führten diesmal am Anfang Kinder der Aloysiusschule die Geschichte von St. Martin und dem geteilten Mantel auf. Es sei schließlich auch nicht schlecht, erst zu erfahren, warum der Umzug stattfindet, so Kesper.

Man war auch froh, durch die neue Route den Weg über die stark befahrene Hauptstraße meiden zu können. Allerdings machte man noch einen Abstecher über den Platz von Louviers, um die Strecke etwas auszudehnen. Vorne weg auch wieder dabei wie immer: Klaus Walde in Rüstung und Mantel als St. Martin auf Stute Tosca. Diese bewahrte auch die Ruhe, als jemand der Mitziehenden offenbar die Feierlichkeiten verwechselte und Feuerwerk und Böller zündete.
Unterstützt wurde der Zug auch vom Gewerbeverein und den Musikfreunden Hellweg, die für die musikalische Begleitung sorgten, so wie den Bürgerschützen, die bei der Sicherung des Zuges halfen.
Die Familien hat die Rückkehr des Martinszugs der Kolpingfamilie in jedem Fall gefreut. „Wir wären gerne in den letzten Jahren schon mitgegangen, aber es war ja nicht möglich. Um so schöner ist es, dass es den nun wieder gibt“, befand etwa Sarah Hinterkörner.