Polizei Schockanruf: Mendenerin verliert mehrere tausend Euro – Polizei sucht Zeugen

Eine Seniorin aus Menden fiel auf einen so genannten Schockanruf herein und wurde um mehrere tausend Euro betrogen.
Eine Seniorin aus Menden fiel auf einen so genannten Schockanruf herein und wurde um mehrere tausend Euro betrogen. © picture alliance / Bodo Marks
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Es war das übliche Vorgehen. Ein Anruf und die Mitteilung: „Ihre Tochter hat einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Sie sitzt jetzt im Gefängnis.“ Das behauptete eine angebliche „Polizeibeamtin“, die sich am Donnerstagnachmittag (19. Mai) bei einer Seniorin aus Menden meldete, wie die Kreispolizeibehörde des Märkischen Kreises mitteilt.

Die Anruferin verbot der Seniorin, irgendjemandem etwas zu erzählen. Um die Tochter aus dem Gefängnis „auszulösen“, müsse die Mutter mehrere tausend Euro zahlen. Etwa 15 Minuten später erschien eine Abholerin an der Tür in der Klemens-Wrede-Straße, nahm eine vierstellige Summe und eine hochwertige Münzsammlung an sich und verschwand. Offenbar fiel die Fremde auf. Zeugen liefen der Fremden hinterher, konnten sie jedoch nicht mehr einholen.

Tatzeitpunkt: Donnerstagnachmittag zwischen 15 und 16 Uhr

Die unbekannte Abholerin wurde auf etwa 35 Jahre geschätzt. Sie hatte mittellange, glatte und dunkle Haare. Sie trug einen beigen oder gelben, knielangen Rock und eine helle Jacke, ein weißes Sweatshirt und eine Hornbrille (Sonnenbrille).

Außerdem hatte sie in der Hand einen auffälligen, braunen Koffer. Sie wird auf ca. 1,70 Meter geschätzt. Bevor sie zu der Seniorin ging, wurde sie beim Telefonieren mit ihrem Smartphone beobachtet. Nachher lief sie mit ihrer Beute in Richtung Freiherr-von-Dücker-Straße. Möglicherweise ist sie dort in ein Fahrzeug gestiegen. Deshalb fragt die Polizei: Wer hat die Frau mit Rock und Koffer zwischen 15 und 16 Uhr beobachtet?

Keine Kautionszahlungen in Deutschland

Die Polizei warnt vor derartigen Schockanrufen: Die Täter spielen ihre Rollen so perfekt, dass immer wieder ältere Menschen auf den Betrug hereinfallen. Angebliche Kautionszahlungen, um einen „Gefängnisaufenthalt“ wegen eines tödlichen Unfalls abzuwenden, gibt es in Deutschland nicht.

Es werden auch keine Bargeld-Übergaben an der Haustür oder an irgendwelchen „Treffpunkten“ vereinbart. Wer ganz sicher gehen will, dass nicht doch etwas dran ist an dem Bericht, der sollte auflegen, zwei- bis dreimal tief durchatmen – auch, damit das Gespräch definitiv beendet wird – und dann den Polizei-Notruf 110 wählen.

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