
Als sich vor mittlerweile fast zwei Jahren, im März 2021, der Papst in einem offiziellen Wort gegen Segensfeiern für homosexuell orientierte Menschen äußerte, brandete im Pastoralen Raum Unna-Fröndenberg-Holzwickede Protest auf.
In einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung hatte sich damals das Pastoralteam, bestehend aus 13 Priestern, Seelsorgern und weiteren pastoral Mitarbeitenden, von diesem „Nein“ und besonders von der mangelnden Sensibilität bei der Kommunikation des Themas distanziert.
„Wir segnen die Liebe“
„Das ist eine unfassbare Kränkung für Menschen mit homosexueller Orientierung“, hatte Gemeindereferent Heiner Redeker damals gesagt. Er machte deutlich, dass man das Sakrament der Ehe in keiner Weise antasten wolle. Wer sich liebe und einander treu verbunden sei, verdiene dennoch Gottes Segen.
An dieses klare Bekenntnis, mit dem offene Kritik an Rom verbunden war, knüpft das Pastoralteam am 14. Februar an. „Zum Glück zu zweit! – Gottesdienst für Liebende am Valentinstag“ ist die Einladung der katholischen Kirche überschrieben.
Dieses Angebot hatte es bereits im Vorjahr in der Katharinenkirche in Unna gegeben. „Es ist aus der Queer-Aktion entstanden“, erläuterte Gemeindeassistentin Henrike Buschulte im Gespräch mit dieser Redaktion.
Man wolle ein Bewusstsein dafür schaffen, „dass sich alle segnen lassen können“, so Buschulte. Ob Mann und Frau, Frau und Frau, Mann und Mann oder ein transsexuelles Paar: „Wir segnen die Liebe“, sagte Buschulte.
Jedem getauften Menschen stehe diese kirchliche Anerkennung einer Verbundenheit zu einem anderen Menschen zu. „Zum Glück sind wir zu zweit!“ Diese Erfahrung machten Liebende ganz gleich welcher sexuellen Orientierung immer wieder aufs Neue.
Gottesdienst mit Überraschung
Bei dem Gottesdienst, der um 19 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche auf der Hohenheide beginnt, werden Gedanken, Gebete und Symbole zum Thema Liebe musikalisch vom Trio Enselada begleitet.
Zum Abschluss des Gottesdienstes bieten Gemeindeassistentin Henrike Buschulte, Gemeindereferent Benedikt Dorré und Pastor Marc Stücker eine persönliche Segnung an. Danach ist Raum zur Begegnung „bei perlenden und anderen Getränken in der Kirche“, wie es in der Einladung heißt.
Bei einem gemütlichen Beisammensein erwarte alle Paare außerdem „eine kleine außergewöhnliche Überraschung“, wie Benedikt Dorré verrät.