
„Es ist schlimmer geworden“, sagt Marlin Molks an diesem Freitag. Es nieselt in Warmen. Doch an der Bäckerei direkt an der Landstraße haben sich einige Eltern eingefunden, um auf ihre großen Sorgen aufmerksam zu machen.
Auf der L673 braust auch an diesem Vormittag viel Verkehr, darunter relativ viele Lkw. Ihr sechsjähriger Sohn Luuk, so empfindet es Marlin Molk, sei auf seinem Weg zur Bushaltestelle direkt an der Landstraße größeren Gefahren ausgesetzt als es noch seine 13 und 16 Jahre alten Geschwister waren.
Geschwindigkeit wird nicht eingehalten
Marcus Dirks, Vater der ebenfalls sechsjährigen Zwillinge Moritz und Annemarie, bestätigt diese Beobachtung. Er ist in dem Ort groß geworden, kennt in Warmen jeden Winkel und weiß um die Zunahme des Verkehrs.
Seit einiger Zeit wirke sich die Sperrung der Wickeder Straße zusätzlich nachteilig aus, weil noch mehr Fahrzeuge den Weg über die Landstraße nähmen. Leider halte sich längst nicht jeder Verkehrsteilnehmer an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, bedauert Dirks.

Wenn Fahrzeuge aus Fahrtrichtung Bentrop die Kurve zum Abzweig „Zur Tigge“ passieren, „wird ordentlich Gas gegeben“, hat Dirks mehrfach beobachtet. Dabei sei diese Ecke für Schulkinder oder Linksabbieger, die auf den Stentroper Weg weiterfahren wollen, „sehr unübersichtlich“.
Dirks: „Auch aus der anderen Fahrtrichtung wird spätestens am Kornhaus in Warmen beschleunigt.“ Der ein oder andere Verkehrsteilnehmer habe dann schon schnell mal 70 km/h auf dem Tacho.
Keine Rücksicht auf Fußgänger
„Dabei wird von den Autos oder auch den unzähligen Lastkraftwagen bzw. Lieferwagen keine Rücksicht auf Fußgänger genommen, die einzeln, zu zweit oder mit Kindern unterwegs auf den Bürgersteigen sind“, erzählt er.
Die Kinder gehen morgens zu Fuß aus den Wohnsiedlungen zur Bushaltestelle „Finger“ nahe der Bäckerei. Allerdings sind sowohl Gehweg als auch Landstraße ziemlich schmal. Während des Ortstermins kommt es zur Begegnung von zwei Sattelschleppern, der eine hält sicherheitshalber an, um den anderen passieren zu lassen. „Ich gehe jetzt morgens immer mit zur Haltestelle“, sagt Jasmin Pott.

In der dunklen Jahreszeit sei es besonders gefährlich. Die Kinder könnten schnell übersehen werden, „auch wenn unsere Kinder von der Schule Warnwesten erhalten haben“, bestätigt Marcus Dirks. Er räumt ein, dass leider nicht alle Kinder ihre Westen trügen.
Eltern wünschen sich Blitzer
Doch selbst wenn die Eltern alles richtig machten – es seien immer noch Kinder, die sich nicht immer so verhielten, wie sie sollten „Da wird dann schon mal Fangen gespielt, geschubst und gerangelt oder gelaufen und nicht auf schnell vorbei fahrenden Verkehr geachtet“, schildert Dirks. Auch die Kinder, die sich mit ihrem Fahrrad oder Laufrad auf dem Weg zum Kindergarten Warmen machten, könnten „schnell mal ins Schlenkern geraten“.
Vor den Weihnachtsferien sei es „um ein Haar“ zu einem Unfall gekommen, nachdem ein Kind auf die Straße gelaufen war und „von einem zu schnellen Pkw erst in letzter Sekunden gesehen worden ist“. „Alle Kinder und Eltern, die in Warmen wohnen“, sagt Dirks, der für alle sprechen dürfe, wünschten sich, dass die Stadt Fröndenberg selbst oder in Absprache mit dem Kreis Unna „zeitweise einen mobilen Blitzer platziert“.
An die Verwaltung haben sich die Eltern bereits gewendet und warten gespannt auf Antwort. Marcus Dirks: „Mit Sicherheit würde auf diesem Teilstück ein Erfolg zu verzeichnen sein, dass zum einen nicht mehr gerast wird und zum anderen der ein oder andere wegen seines rücksichtlosen Verhaltens zum Umdenken kommt.“