
Die Whats-App-Gruppen in den Dörfern sind kaum noch wegzudenken. In Altendorf tun sie dort kund, wann das Weihnachtshaus leuchtet; in Warmen haben sie über das digitale Netzwerk für Glasfaseranschlüsse getrommelt.
Als Monika Schröer kürzlich zu Besuch auf der Grünen Woche in Berlin war, kam sie mit einem ähnlichen Projekt in Berührung, das schnelle Nachrichten für sämtliche Bürgerinnen und Bürger der Kommune in den Äther schickt.
Leader-Region „Börde trifft Ruhr“
Schröer war als Mitglied der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) der Leader-Region „Börde trifft Ruhr“ Gast der Bundesministerien für Landwirtschaft und Umwelt bei einem zweitägigen „Zukunftsforum für Ländliche Räume“.
Vernetzung und der Blick auf Trends und Beispiele in ganz Deutschland war Hauptzwecke der Reise, an der auch Vertreter der vier anderen Leader-Kommunen Ense, Welver, Werl und Wickede teilnahmen.

„Dorffunk“ nennt Monika Schröer das, was sie als eines von zwei Beispielen am meisten beeindruckt hat. Die Idee dahinter ist einfach erklärt: Von Hinweisen auf Veranstaltungen der Stadt über geänderte Öffnungszeiten des Rathauses oder sonstige wichtige Mitteilungen wie kurzfristige Straßensperrungen könnte die Stadtverwaltung ihre Bürger über einen Kurznachrichtendienst informieren.
Zuschüsse aus EU-Fördertopf
Das könne zum Beispiel über eine App auf dem Handy funktionieren, hat Schröer in Berlin erfahren. In einer Kommune sei das Projekt bereits umgesetzt worden; der Social-Media-affine dortige Leiter der Feuerwehr sei der Administrator des Nachrichtenkanals.
„Man kommt voller Euphorie nach Hause und muss dort die Akteure finden“, sagt Monika Schröer, die in der LAG neben dem Fröndenberger Jochen Oberschelp und anderen über eingereichte Projekte, die sich um einen Zuschuss aus dem EU-Fördertopf bewerben, befindet.
Während der Dorffunk eine Idee ist, die naturgemäß Fröndenberg als Kommune vorantreiben müsste, fördert Leader gerade Projekte aus der Bürgerschaft und von Vereinsseite. „Wenn sich Menschen mit einer gemeinsamen Idee zusammenfinden“, geht das meistens auch am schnellsten“, hat Schröer beobachtet.
ÖPNV im ländlichen Raum
Ein zweites Beispiel, das sie aus Berlin mitgenommen hat, betrifft die Aufwertung des ÖPNV. „Wie bekommen wir im ländlichen Raum mehr Komfort hin?“, sagt Schröer, sei eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben.
Dabei habe ihr einerseits das Projekt autonomer Fahrzeuge, die den örtlichen Bürgerbus ergänzen, gefallen, weil damit mehr zeitliche Flexibilität für die Fahrgäste verbunden sei. Andererseits habe sich bei dieser Idee gezeigt, dass gerade Jugendliche die sich automatisiert fortbewegenden Verkehrsmittel eher ablehnen, weil sie nur sehr langsam fahren dürfen.
„Den Jugendlichen hat es in dieser Stadt daher gereicht, dass einfach nur sicherere Fahrradständer an den Bushaltestellen installiert worden sind“, so Monika Schröer. Das Netzwerken sei daher sehr hilfreich gewesen, um Impulse für neue Projekte für Fröndenberg und Umgebung zu sammeln. Schröer: „Die neue Förderperiode beginnt ja gerade.“ Info unter www.boerdetrifftruhr.de.