
Es sind schwere Zeiten für Modeketten. Zuletzt traf es die Marke Esprit, die zum Ende des Jahres alle ihrer 56 Filialen schließen wird – auch das Geschäft in Dortmunds Thier-Galerie, in dem schon länger ein Ausverkauf läuft.
Am Donnerstag (29.8.) wurde nun das Aus von Scotch & Soda in Deutschland bekannt.
Die Scotch & Soda-Filiale im Erdgeschoss der Thier-Galerie ist bereits geschlossen. Wo vor Kurzem noch hippe Kleidung in Schaufenstern präsentiert wurde, stehen jetzt Werbewände des Bekleidungsgeschäfts Kult, das sich im Untergeschoss des Shoppingcenters befindet.
Torben Seifert, der Center-Manager, erklärt zu der Schließung: „Es handelt sich um eine Top-Lage in unserer Shopping-Mall. Wir sind hier bereits in der Nachvermietung und haben zwei potenzielle Mieter an der Hand. Ich gehe davon aus, dass wir zeitnah einen Nachfolger präsentieren werden.“
Im Juni war bekannt geworden, dass der deutsche Ableger von Scotch & Soda Insolvenz beantragt hatte. Jetzt ist klar: Die Marke stellt den Geschäftsbetrieb in ihren knapp 40 Filialen in Deutschland Ende August ein. Rund 290 Menschen verlieren ihren Job, wie der vorläufige Insolvenzverwalter, Holger Rhode, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Etwa fünf Filialen könnten womöglich noch länger geöffnet bleiben, um die restliche Ware zu verkaufen.
Gespräche über Übernahme
Die Beschäftigten wurden am Dienstag informiert, sagte Insolvenzexperte Rhode. Den meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern soll noch im September gekündigt werden. Der Rechteinhaber von Marke und Ware, ein Private-Equity-Fonds mit Sitz in den USA, habe kein Interesse gehabt, beides an einen neuen Investor zu übertragen oder eine entsprechende Lizenz zu vereinbaren, hieß es.
Nach Angaben von Rhode laufen Gespräche mit einem Mode-Filialisten. Dabei geht es um eine mögliche Übernahme von Standorten und Personal. Ein Investor müsste sich dann noch mit den Vermietern der Immobilien einigen, sagte Rhode. Die Hälfte der Filialen der Kette befindet sich in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
In Deutschland erwirtschaftete das Unternehmen nach eigenen Angaben zuletzt einen Jahresumsatz von 25 Millionen Euro. Das ebenfalls insolvente Mutterunternehmen in den Niederlanden hatte den Geschäftsbetrieb kürzlich bereits eingestellt.
Mit Material von dpa
