
Nach auf Video festgehaltenen Taser-Schüssen der Polizei in der Nordstadt hält das zuständige Landesamt den Einsatz für „rechtlich zulässig und verhältnismäßig“.
„Dieser Bewertung schließe ich mich an“, formulierte Innenminister Herbert Reul (CDU) in einem Bericht an den Landtag. Der Vorfall vom 20. März hatte Ende April für Debatten gesorgt, nachdem ein Video des Einsatzes publik geworden war.
Nach wiederholten Schüssen war die Festnahme möglich
Wie aus dem Bericht an den Innenausschuss hervorgeht, zeigt die Sequenz nur einen kleinen Teil des Einsatzes. Am Morgen hatte ein Anwohner die Polizei gerufen, weil ein fremder betrunkener Mann im Hausflur schlafe. Als die Beamten den 22-Jährigen weckten, wurde er aggressiv.
Im Hausflur schossen die Beamten das erste Mal mit den Elektroden auf den Mann. Der rappelte sich auf, ging wieder auf die Polizisten los. Draußen vor der Haustür folgte ein zweiter Schuss – wieder ohne Wirkung. Letztlich kam es zu einem dritten Schuss, der auch auf dem Video zu sehen ist. Dann konnte der 22-Jährige gefesselt werden.
Augenzeugen und die Grünen hatten Zweifel an dem Einsatz angemeldet. Das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) sieht das anders: Der Randalierer sei zu kräftig und aggressiv gewesen, um ihn anders zu bändigen. Schlagstock oder Pfefferspray seien nicht in Frage gekommen.