
Nachdem sich alle Hoffnungen auf finanzielle Förderung durch das Land zerschlagen haben, will die Stadt Dortmund jetzt Nägel mit Köpfen machen: Wie bereits angekündigt soll der Rat am 3. Juli den Baubeschluss für den ersten Abschnitt treffen. Der beginnt im südlichen Abschnitt mit dem Abzweig von der Brackeler Straße in das künftige Gewerbegebiet am Südrand der Westfalenhütte.
Größte Bauaufgabe ist dabei der Bau der neuen Kreuzung mit der Brackeler Straße, die zwei zusätzliche Abbiegespuren bekommt, erklärt Baudezernent Arnulf Rybicki. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden mit 7,6 Millionen Euro beziffert. Wenn der Rat den Baubeschluss trifft, sollen die Arbeiten im Juni 2026 starten und im September 2027 abgeschlossen werden. Aktuell laufen dort schon Kanalbauarbeiten für das geplante Gewerbegebiet
Zugleich gibt es neue Schätzungen zu den Gesamtkosten für den Bau der Hoeschallee, die von der Brackeler Straße quer über das Gelände der Westfalenhütte bis zur Bornstraße führen soll. War zuletzt von rund 50 Millionen Euro die Rede, wird die Höhe der Gesamtinvestition jetzt mit 62 Millionen angegeben. Dazu kommen die rund 19 Millionen Euro für die Brücke der Hoeschallee, die in Höhe Hildastraße über die Bahngleise führt. Sie ist bereits kurz vor der Fertigstellung, weil der Bau mit Blick auf die Abstimmung mit der Bahn und dem Siemens-RRX-Depot vorgezogen worden war.

Bis die ersten Autos über die Brücke und die Hoeschallee rollen, wird allerdings noch viel Zeit vergehen. Komplett fertig sein soll die neue Verbindung nach den aktuellen Planungen der Stadt im Sommer 2032. Für die weiteren Bauabschnitte seien auch noch einmal separate Baubeschlüsse durch den Rat nötig, kündigte Rybicki an.
Nach dem ersten Bauabschnitt im Süden soll der Anschluss an die Hildstraße folgen, später dann die mittleren Abschnitte mit der Kreuzung zur geplanten Westfalenhütten-Allee, die in Ost-West-Richtung über die Westfalenhütte führt. Die alte Springorumstraße wird zur Werksstraße für Thyssen-Krupp. Dafür ist dann auch noch einmal eine neue Brücke nötig.
Parallel zum Bau der Hoeschallee läuft der Bau des Grünen Rings als neuer Park am Rand der Westfalenhütte, der in wenigen Wochen offiziell starten soll – in diesem Fall mit großzügiger Förderung des Landes. Die Hoffnung auf eine Landesförderung für die Hoeschallee hatte sich zerschlagen, weil aus dem Verkehrsetat des Landes nur noch Erhalt und Sanierung des bestehenden Straßennetzes unterstützt werden.
Die Stadt muss nun die kompletten Kosten für den Bau der Hoeschallee nach aktuellem Stand aus eigenen Mitteln tragen. Ganz aufgegeben hat man die Hoffnung auf Förderung für spätere Bauabschnitte aber noch nicht. Man setzt eventuell auf das neue Milliarden-Investitionsprogramm des Bundes.