Ist die rechtsextreme Szene in Dortmund zerschlagen, Herr Borstel? „Ein Stück weit zu optimistisch“

Prof. Dr. Dierk Borstel forscht an der FH Dortmund unter anderem zu Extremismus-Themen.
Prof. Dr. Dierk Borstel forscht an der FH Dortmund unter anderem zu Extremismus-Themen. © picture alliance/dpa
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Die organisierte rechte Szene in Dortmund ist zerschlagen, schreibt die Dortmunder Polizei in einer Pressemitteilung zum NRW-Verfassungsschutzbericht. Es handle sich nur noch „um einzelne, nicht organisierte Rechtsextremisten“. Teilen Sie diese Einschätzung?

Die Dortmunder Polizei hat eine Sonderkommission Rechts eingerichtet. Es gab und gibt harte Auflagen bei Demonstrationen und einige Festnahmen. Welchen Einfluss hat die Arbeit der Polizei auf die Veränderung der Szene?

Ein führender Kopf, der weggezogen ist, ist Michael Brück. Warum ging er?

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der rechtsextremen Demonstrationen in Dortmund, die teils viele Teilnehmer hatten, deutlich zurückgegangen. Ist das eine Folge der Strukturveränderung?

Polizeipräsident Gregor Lange warnt in einer Mitteilung zum Verfassungsschutzbericht vor „einer rechtspopulistischen, beziehungsweise rechtsextremistischen Partei“, die versuche, Hass zu schüren und den Staat und seine Einrichtungen zu delegitimieren. In ihr sehe er derzeit die größte Gefahr.

Welche Bedeutung hat das Erstarken der AfD insgesamt für die Akteure und Parteien des klassischen Neonazismus?

Gibt es in Dortmund Kontakt und Austausch zwischen der AfD und der neonazistischen Szene?

Wenn man davon ausgeht, dass die Szene weniger organisiert ist, kann das auch ihre Kontrolle erschweren. Muss man sich auf mehr Einzelaktionen und Gewalt einstellen?

Mit Steven F. wird ein Dortmunder Rechtsextremist und Gewalttäter mit Haftbefehl gesucht, der in sozialen Netzwerken durchaus Reichweite erzielt. Er wird als Posterboy der Szene inszeniert. Ist das eine gezielte Strategie, um Nachwuchs anzuwerben?

Zuletzt hat man in der Szene neue und jüngere Gesichter gesehen. Es scheint so, als würde es bei manchen verfangen.

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