
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange befindet sich in guter Gesellschaft: Tim Zahn vom Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr, Timo Heimbach, Befehlshaber des deutschen Einsatzkontingents in Jordanien und im Irak, der SPD-Europaabgeordnete Dietmar Köster aus Witten und Paris‘ Bürgermeisterin Anne Hidalgo stehen wie Lange auf einer neuen Sanktionsliste des Iran.
Die Islamische Republik hatte die Liste veröffentlicht als Reaktion und Gegenschlag auf die jüngsten EU-Sanktionen gegen das Land. Betroffen sind mehr als 30 Personen und Organisationen aus der EU und Großbritannien.
Der Iran belangt sie laut Außenministerium in Teheran unter anderem wegen Unterstützung von Terrorismus, Anstiftung und Ermutigung zu terroristischen Handlungen, Einmischung in innere Angelegenheiten des Iran sowie Schüren von Gewalt und Unruhen im Iran, verbunden mit einem Einreiseverbot und dem Einfrieren von Vermögen.
Wie kommt Lange auf die Liste?
Nun stellt sich die Frage: Warum Gregor Lange? Wie kommt der Dortmunder Polizeipräsident auf die Liste? Lange selbst äußere sich nicht zu dem Thema, erklärte auf Anfrage Polizeisprecher Steffen Korthoff. Nur so viel: „Der Staatsschutz hat Kenntnis davon.“
Der Jurist und gebürtige Dortmunder Gregor Lange war einige Jahre im NRW-Innenministerium tätig. So befasste er sich beim Verfassungsschutz mit politischem Extremismus. Seit er Polizeipräsident in Dortmund ist – seit März 2014 –, gehört der Kampf gegen Rechtsextremismus zu seinen Schwerpunkten.
Der Grund ist unklar
Zudem leitet Lange seit 2017 die Arbeitsgemeinschaft der Polizeipräsidenten Deutschlands. Das Netzwerk trifft sich zweimal jährlich zum „Erfahrungsaustausch über sicherheitspolitische Fragen und den Ausbau der öffentlichen Sicherheit“. Ob das alles etwas mit den Sanktionen gegen ihn zu tun hat, ist unklar.
Die Europäische Union hatte zuvor wegen der schweren Menschenrechtsverletzungen rund um die Proteste im Iran neue Sanktionen gegen 37 Personen und Organisationen beschlossen. Darunter befinden sich der Sportminister Hamid Sadschadi, Parlamentarier, Angehörige des Militärs und die Dachorganisation der Sittenwächter. (mit Material von dpa)