In der Natur ausgestorbene Fischart im Zoo Dortmund nachgezüchtet Erfolg für Arterhaltung

Evers-Reisfische in einem Aquarium
Der Evers-Reisfisch in der Natur wohl ausgestorben. © Zoo Dortmund
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Im Zoo Dortmund gab es bei einer Tierart Nachwuchs, die in der Natur wahrscheinlich ausgerottet ist. Etwa drei Monate nachdem der Zoo die seltenen Evers-Reisfische in seinen Bestand aufgenommen hatte, konnten in einer eigens eingerichteten Zuchtanlage hinter den Zookulissen ein Dutzend Jungtiere gezüchtet werden. Diese stammen von 73 Jungtieren ab, welche zuvor vom Allwetterzoo Münster übernommen wurden.

Die Evers-Reisfische weisen eine ungewöhnliche Fortpflanzungsmethode auf, da sie zu den „bauchbrütenden“ Arten gehören. Diese Besonderheit, bei der weibliche Tiere die Eier am Körper bis zum Schlüpfen der Jungen tragen, ist bisher nur bei dieser Art nachgewiesen, die ausschließlich auf Sulawesi in Indonesien gefunden wurde.

Extrem begrenzter Lebensraum

Der Evers-Reisfisch wurde erst 2010 von Hans-Georg Evers im Tilanga-Karstpool auf Sulawesi entdeckt. Sein natürlicher Lebensraum ist extrem begrenzt. Der Fisch lebt nur in einem einzigen kleinen Gewässer.

Nach seiner Entdeckung wurde dieses Gewässer als natürlicher Swimmingpool kommerziell erschlossen, was zusammen mit der Einführung nicht heimischer Fischarten den Bestand der Evers-Reisfische erheblich gefährdete. Forscher fanden 2019 nur noch etwa zehn Exemplare in schlechtem Zustand vor, was die Annahme nahelegt, dass die Art inzwischen in der Natur ausgerottet ist.

Aktuell sind die Evers-Reisfische im Zoo Dortmund noch nicht für die Öffentlichkeit zu sehen, sollen aber zukünftig im Otter-Haus präsentiert werden.

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