
Die Reichspogromnacht 1938 war ein trauriger erster Höhepunkt der Judenverfolgung im Dritten Reich. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland jüdische Geschäfte, Häuser und Wohnungen angegriffen und zerstört. Synagogen wurden abgebrannt und jüdische Bürgerinnen und Bürger misshandelt, verschleppt oder ermordet.
Internationales Projekt
Dieses Jahr jährt sich dieses Ereignis zum 85. Mal. Anlässlich des Jahrestages der Reichspogromnacht findet in Dortmund dieses Jahr das Gedenken auf eine besondere Art und Weise statt. Der World Jewish Congress rekonstruiert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentralrat der Juden und israelitischen Gemeinschaft in Österreich mithilfe digitaler Technik die alte Synagoge in Dortmund und erweckt sie so wieder zum Leben.
Dabei handelt es sich um die alte Synagoge, die auf dem Vorplatz des jetzigen Dortmunder Theaters stand. Sie wurde am 6. Juni 1900 eingeweiht und von den Nationalsozialisten bereits im Vorfeld im Zuge der Planungen des Pogroms 1938 enteignet und abgerissen. Um die Synagoge wieder sichtbar zu machen, wird an ihrem alten Standort eine digitale Bildkonstruktion der Synagoge auf eine Haus- oder Leinwand projiziert.
Dafür können sich Interessierte am 9. November VR-Brillen ausleihen, durch die die alte Synagoge mittels Virtual Reality erkundet werden kann. Die Brillen liegen während ab 17 Uhr im Opernhaus aus. Die Teilnahme ist kostenlos.