Der Polizist Fabian S. hat fünfmal auf Mouhamed Dramé geschossen. Nun muss er sich wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Vor seiner Einlassung haben wir im Exklusiv-Interview mit Mouhameds Brüdern gesprochen.
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Sidy und Lassana Dramé, wie ist es für Sie an den Prozesstagen, dem Mann gegenüberzusitzen, der Ihren Bruder erschossen hat?
Welches der beiden Gefühle war stärker?
Das Medieninteresse an dem Prozess ist sehr hoch. War es an Ihrem ersten Tag im Gericht schwierig, dort zu sitzen, während Journalisten Fotos und Videos machten?
Angeklagte und als Zeugen befragte Polizisten sagten im Prozess, sie hätten ihren Bruder als gefährlich wahrgenommen. Können Sie das nachvollziehen?
Aber es gab den Moment, in dem er losgelaufen ist. Kurz darauf sind die Schüsse gefallen. Können Sie verstehen, dass die Polizeibeamten da sagen, er sei eine Gefahr für sie gewesen?
Bei den zuletzt befragten Beamten war kein Wort des Bedauerns oder der Reue zu hören. Glauben Sie, dass die Polizisten das noch äußern werden?
Haben Sie Sorge, dass die Beamten am Ende nicht verurteilt werden?
Welche Strafe erwarten Sie?
Wie ist es für Sie, im Gericht die Details zum Tod Ihres Bruders zu hören?
Wie kommunizieren Sie mit Ihrer Familie im Senegal?
Gab es Momente, in denen Sie bereut haben, dass sie gekommen sind?
Was bedeutet Familie für Sie?
Sie sagten schon, dass vor allem die Prozesstage belastend sind. Was tun sie in Dortmund, um Ausgleich zu finden?
Was haben Sie über Deutschland und Dortmund gelernt, seitdem Sie hier sind?
Sprechen Sie anders mit Menschen aus der Heimat über Flucht nach Europa, wenn sie zum Thema wird? Würden Sie abraten, nach Deutschland zu kommen?
Ist es schwierig, sich darauf einzustellen?
Für den nächsten Prozesstag am 22. Mai ist angekündigt, dass der Polizist, der die Schüsse abgegeben hat, aussagen will. Wie blicken Sie auf diesen Tag?
